Die Schweiz will wieder in den Davis-Cup-Final

Aktualisiert

Erstmals seit 1992Die Schweiz will wieder in den Davis-Cup-Final

An diesem Wochenende kann das Schweizer Davis-Cup-Team mit einem Sieg gegen Italien in den Final einziehen. Es wäre das zweite Endspiel nach 1992.

Die Ausgangslage gegen Italien im Davis-Cup-Halbfinal in Genf ist gut. Die Schweiz spielt zu Hause vor einem frenetischen Publikum (siehe Tweet ganz unten) und hat mit Roger Federer den wohl besten Spieler aller Zeiten in ihren Reihen und seit diesem Jahr mit Stan Wawrinka einen weiteren Grand-Slam-Sieger. Italiens Captain ist Fabi Fognini, die Weltnummer 17, und bekannt dafür, dass er ab und zu austickt. Der 27-Jährige ist unberechenbar. Ausserdem wird auf Hardplatz gespielt, was den Südeuropäern nicht behagt. Somit ist die Schweiz der Favorit auf den Finaleinzug.

Dort würde Frankreich oder Tschechien warten. Anders vor 22 Jahren: Damals besiegten Jakob Hlasek und Marc Rosset ebenfalls in Genf zu zweit Brasilien im Halbfinal 5:0 und zogen souverän in den Final gegen die USA ein. Doch die Chance auf den Titel währte gegen die Amerikaner leider nur kurz. Die erste Partie verlor Hlasek in drei Sätzen gegen Agassi. Rosset konnte reagieren und rang Jim Courier in fünf Sätzen nieder, es stand 1:1. Das war aber das höchste der Gefühle. Nach dem verlorenen Doppel gegen John McEnroe und Pete Sampras - nach einer 2:0-Satzführung! - unterlag Hlasek Courier und der Traum vom Sieg war vorbei.

Hewitt mit den besseren Nerven

2003 schaffte es das Schweizer Team erneut in einen Halbfinal und musste nach Australien reisen. Auch Down Under gelang der Start keineswegs. Michel Kratochvil unterlag Lleyton Hewitt sang- und klanglos in drei Sätzen. Zwar konnte Roger Federer ausgleichen (gegen Mark Philippoussis), doch das Doppel mit Rosset verlor der Maestro in fünf Sätzen (gegen Wayne Arthurs und Todd Woodbridge). So musste der heute 33-jährige Federer in der vierten Partie unbedingt gewinnen, um die Schweiz noch im Rennen zu halten. Er führte mit 2:0 Sätzen und konnte zum Matchgewinn servieren, doch da riss der Faden. Hewitt drehte die Partie und führte Australien in den Final.

Das soll an diesem Wochenende in Genf natürlich nicht passieren. Und das Gute an der aktuellen Situation ist: Es fehlen nur noch zwei Siege, bis die Schweiz erstmals den Davis Cup gewinnt. Das Problem dabei ist aber: Es fehlen noch zwei Siege.

Beim Training der Schweizer am Mittwoch waren 3000 Fans dabei. Das imponiert auch Roger Federer.

(hua)

Deine Meinung zählt