Saubere Russen sind in Rio zugelassen

Aktualisiert

Doping-SkandalSaubere Russen sind in Rio zugelassen

Nachweislich dopingfreie Leichtathleten aus Russland dürfen an Olympia 2016 unter ihrer Landesflagge starten.

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Ein gnädiger Entscheid: IOC-Präsident Thomas Bach erklärt, warum saubere russische Leichtathleten in Rio unter der Landesflagge teilnehmen dürfen.

Ein gnädiger Entscheid: IOC-Präsident Thomas Bach erklärt, warum saubere russische Leichtathleten in Rio unter der Landesflagge teilnehmen dürfen.

Keystone

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erlaubt den Athleten Russlands, die wegen schwerer Doping-Vergehen durch den Weltverband IAAF aktuell suspendiert sind, die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro. Allerdings nur unter besonderen Auflagen. Sie müssen ausserhalb des nicht funktionierenden Anti-Doping-Systems ihres Landes getestet worden sein oder werden. Die IAAF hatte vorgeschlagen, dass saubere Athleten aus Russland unter einer neutralen Flagge starten sollten.

Das olympische Schlupfloch werden nur wenige Leichtathleten nutzen können. Voraussetzung für eine Teilnahme ist, dass die Sportler sich ausserhalb des maroden Anti-Doping-Systems Russlands aufhalten und testen lassen müssen.

Russlands Hoffnungen in das Lausanner Tribunal

Zuvor hatte der Chef des russischen Olympia-Komitees, Alexander Schukow, angekündigt, dass Russlands Leichtathleten gegen die Sperre juristisch vorgehen wollen. Sie würden Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) einlegen. Der Einspruch werde im Namen aller Athleten eingereicht, «die noch nie gegen die Anti-Doping-Regeln verstossen haben», sagte Schukow.

Der russische Leichtathletikverband werde die Interessen und Rechte aller Athleten schützen, die unschuldig seien und keine verbotenen Substanzen eingenommen hätten, sagte Schukow. Er hoffe, dass das Sportgericht eine objektive, faire und gerechte Entscheidung treffe. Laut der Nachrichtenagentur Tass versicherte er aber auch, dass Russland «keinen Boykott von Olympia» wolle.

Auch Kenias Sportler im Fokus

Auch Athleten anderer Sportarten aus Russland und ebenso aus Kenia werden vor Erteilung des Startrechts intensiver als jemals zuvor unter die Lupe genommen. «Die IAAF hat einen guten Job gemacht», sagte Bach. Nun seien die anderen 27 Sommersport-Verbände gefordert, damit in Rio die Chancengleichheit gewährleistet werde. Für Bach stehen die Sportler beider Länder unter Doping-Generalverdacht: «Die Vermutung der Unschuld der Athleten aus diesen Länder ist ernsthaft infrage gestellt.»

Der Weltverband IAAF, der die Sperre gegen Russlands Leichtathleten am Freitag wegen massiver Dopingvorwürfe verlängert und sie damit von den Spielen in Rio ausgeschlossen hat, unterstützt das IOC in ihrem Vorhaben, nachweislich saubere russische Leichtathleten in Rio unter ihrer Landesflagge starten zu lassen. «Die IAAF wird gemeinsam mit dem IOC gewährleisten, dass der Entscheid respektiert und in vollem Umfang umgesetzt wird», liess der IAAF verlauten. (fal/sda)

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