Gekifft: Drei Billardspieler gesperrt
Dopingskandal im Billard: Erstmals wurden in der Schweiz drei Spieler für sechs Monate gesperrt, weil sie Cannabis konsumiert hatten.
«Die drei Billardspieler hatten eine Woche vor der Ausscheidung zur Schweizer-meisterschaft im Mai unter Freunden einen Joint geraucht», sagte Jean-Marc Schwenter, Vizepräsident der Disziplinarkammer für Dopingfälle von Swiss Olympic. Dies wurde ihnen bei den Dopingtests an der Ausscheidung in Winterthur zum Verhängnis: Die Männer im Alter zwischen 26 und 41 Jahren wurden zu einer Spielsperre von sechs Monaten verurteilt und müssen die Kosten der Urinprobe sowie die Kosten des Verfahrens von mehreren Hundert Franken auf sich nehmen.
«Ich akzeptiere das Urteil, verstehe es aber nicht, da wir ja nicht während des Wettkampfes gekifft haben», sagte Rico Guerriero (41), einer der Verurteilten.
«Das ist das erste Mal, dass Billiardspieler positiv auf Cannabis getestet wurden», so Schwenter. Dopingkontrollen im Billard seien wie bei anderen Sportdisziplinen üblich. Der Cannabiskonsum werde aber milder bestraft, da er die Leistung in der Disziplin nicht steigere. So werden etwa bei positiven Tests auf Beruhigungsmittel oder Anabolika Spielsperren von mindestens zwei Jahren verhängt.
Cornelia Stauffer