Handball-CLKadetten sind gegen Athlético chancenlos
Die Kadetten Schaffhausen sind in den Achtelfinals der Champions League so gut wie ausgeschieden. Das Team von Petr Hrachovec unterlag dem spanischen Topteam Atlético Madrid 27:36.

Das Aus der Kadetten in der Champions League ist so gut wie besiegelt.
Damit die Kadetten gegen einen Gegner dieses Kalibers bestehen können, ist eine Topleistung gefragt. Davon waren die Schaffhauser vor 3400 Zuschauern in der BBC-Arena weit entfernt. Sie zeigten viel zu viel Respekt vor dem spanischen Starensemble. Deshalb folgte auf die grosse Vorfreude schon bald die Ernüchterung. Die Schaffhauer hielten nur in der Startphase mit; nach 15 Minuten stand es 6:7. In der 28. Minute führte der dreifache Champions-League-Sieger bereits 14:8, zur Pause stand es 15:11 für die Gäste.
«Es war eine Lehrstunde für uns», sagte Regisseur Peter Kukucka. «Gegen einen solche Gegner spielt man nicht jede Woche. Es war ein Erlebnis für alle Leute. Minus neun ist zu viel, aber man muss sagen, dass Atlético eines der besten Teams der Welt ist. Schade, produzierten wir viele einfache Fehler. Sie haben das sofort bestraft. Deshalb sind sie Weltklasse. Da wir den Achtelfinal erreicht haben, können wir dennoch zufrieden sein. Ich habe das ganze Spiel genossen.» Warum ist die Mannschaft nie richtig auf Touren gekommen? «Es ist nicht so einfach, gegen Atlético zu spielen. Sie haben wahrscheinlich die beste Deckung der Welt.» Hrachovec erklärte: «Das Ergebnis ist zu hoch. Mit einer Niederlage mit vier, fünf Toren Differenz wäre ich zufrieden gewesen. Das kann man akzeptieren.»
Athlético trat ohne Luc Abalo an
Dass sich der Rückstand in der ersten Halbzeit einigermassen in Grenzen hielt, verdankten die Kadetten Goalie Arunas Vaskevicius. Der Litauer wehrte in den ersten 30 Minuten nicht weniger als elf Schüsse ab. Doch sein Gegenüber José Hombrados stand ihm in nichts nach: Dem bald 40-jährigen Routinier gelangen in der ersten Hälfte gar noch zwei Paraden mehr. Allerdings machten es ihm die Schaffhauser zum Teil auch einfach; insgesamt verzeichneten sie in der ersten Halbzeit 16 Fehlwürfe. Mit einer solchen Quote lässt sich selbstredend nichts gewinnen.
Auch danach konnte der Schweizer Meister, der ohne den kranken Kreisläufer Iwan Ursic antreten musste, die Handbremse nicht lösen. Und Atlético nutzte die Fehler des Heimteams gnadenlos aus. Neben Vaskevicius verdiente sich Kukucka bei den Kadetten die beste Note. Der Slowake war mit sechs Toren zusammen mit Aleksandar Stojanovic der beste Werfer seines Teams - letzterer erzielte sämtliche Treffer in der zweiten Halbzeit.
Die Schaffhauser Leistung in der Defensive war in Ordnung. Allerdings bekamen sie Atleticos Kreisläufer Julen Aguinagalde (7 Tore) nie in den Griff. Der 2,11 m grosse dänische Aufbauer Nikolaj Markussen traf ebenfalls siebenmal. Dass bei den Iberern mit Arpad Sterbik, Luc Abalo und Jonas Källman drei wichtige Spieler fehlten, fiel nicht ins Gewicht. Die Madrilenen hätten wohl auch noch einen Gang höher schalten können, falls dies nötig gewesen wäre.
Das Rückspiel findet am Sonntag, 25. März (15.45 Uhr), statt.
Kadetten Schaffhausen - Atlético Madrid 27:36 (11:15)
BBC-Arena. - 3400 Zuschauer. - SR Mazeika/Gatelis (Lit). - Torfolge: 0:1, 1:1, 1:3, 3:4, 3:6, 5:6, 6:7, 6:9, 8:10, 8:14, 10:14, 11:15; 13:16, 13:18, 14:18, 14:20, 15:20, 15:22, 16:23, 19:23, 19:25, 23:28, 23:31, 24:31, 24:34, 25:35, 27:35, 27:36.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Kadetten Schaffhausen, 3mal 2 Minuten gegen Atlético Madrid.
Kadetten Schaffhausen: Vaskevicius/Quadrelli (41.-48.); Kukucka (6), Vrany (4), Goepfert (1), Graubner (1), Pendic, Starczan (3), Stojanovic (6), Elezovic (1), Schelbert (1), Jurca (2), Bucher (1), Tominec (1).
Atlético Madrid: Hombrados/Diez (ab 57.); Fernandez, Guardiola (5), Markussen (7), Aguinagalde (7), Davis (1), Garcia Parrondo (4/1), Rodriguez (1), Canellas (5/1), Jurkiewicz, Entrerrios, Dinart, Lazarov (6/1).
Bemerkungen: Kadetten ohne Dissinger (verletzt) und Ursic (krank). Atlético Madrid ohne Sterbik, Abalo und Källman (alle verletzt). Vaskevicius hält Penaltys von Lazarov (11./4:6) und Fernandez (60./26:35). Pendic verschiesst Penalty (38./15:21). Hombrados hält Penalty von Jurca (56./25:35). (si)