«Man lernte von ihm, das Leben zu geniessen»

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Hans Juckers Tod«Man lernte von ihm, das Leben zu geniessen»

Betroffenheit nach dem Tod von Hans Jucker. Seine ehemaligen Kollegen beim Schweizer Fernsehen erinnern sich nicht nur an einen guten Journalisten, sondern vor allem an einen guten Menschen.

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«Das ist eine traurige Nachricht», sagt Sportreporter-Legende und Kollege Sepp Renggli zur Meldung von Hans Juckers Tod. Renggli kennt Jucker seit vielen Jahren als sehr guten Kollegen. Die beiden berichteten lange über Ski Alpin und die Tour de France. Zum letzten Mal haben sie sich am Zürcher Sechstagerennen gesehen, «seither haben wir telefoniert», so Renggli: «Er war ein feiner Mensch und er war sehr lustig.»

Jann Billeter moderierte das Sportpanorama, bei welchem Jucker zu seiner Pensionierung zu Gast war. Die Meldung seines Todes schockt den TV-Mann: «Das ist wirklich sehr traurig. Gerade bei Hans hat man immer gespürt, wie er mitten im Leben und voller Energie war. Er hatte viele Pläne, machte immer Sprüche und konnte die Leute mitreissen.» So seien auch gemeinsame Arbeitseinsätze immer interessant gewesen. Erstmals war dies für Billeter bei der Tour de Suisse 1998 der Fall. «Das war ein Highlight», erinnert er sich gegenüber 20 Minuten Online.

Immer eine Anekdote bereit

Jucker konnte aufgrund seiner Erfahrung jeweils zu jeder Situation eine Anekdote erzählen. «Wenn man mit ihm war, ist es einem immer gut gegangen», so sich Billeter, «von ihm lernte man, das Leben zu geniessen.»

Beim SF ist die Betroffenheit gross: «Mit Hans Jucker verliert die Schweizer Sport- und Medienszene einen charismatischen Kommentator, dessen einzigartige Stimme die Berichterstattung in den vergangenen 46 Jahren geprägt hat. Wir trauern um einen lieben, humorvollen Kollegen», so der Leiter Sport Urs Leutert.

«Er war ein Kommentator mit Leib und Seele»

Als Berufsmann war Jucker ein Unikat. Er war einer, der sich noch ohne Computer in der heutigen digitalisierten Journalisten-Welt durchgeschlagen hatte, ging aber trotzdem mit der Zeit und trauert nicht der Vergangenheit nach. «Er hat den Sport über alles geliebt und war ein Kommentator mit Leib und Seele», weiss Billeter. Beeindruckt hat ihn bei Jucker vor allem dessen Souveränität. «Er ging an die Anlässe und wusste: 'es kommt schon gut'.»

Hans Jucker verstarb am Samstag im Alter von 65 Jahren wenige Tage nach seiner Pensionierung. Er gilt als eine der grössten Sportreporter-Legenden der Schweiz. Seine legendären Aussprüche wie «jetzt chömed ja zerscht na die Schiiss-Ponys» oder «und wieder ein Fehlstart. Das regt mi uf, die dumme huerä Ruederer», bleiben ebenso unvergessen, wie die Kommentare bei der Ski-WM als die Exoten sich gegenseitig überholten.

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