Brutal sexy

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Gina CaranoBrutal sexy

Sie ist die Vorzeigekämpferin der MMA-Szene: erfolgreich und äusserst sexy – aber genau deswegen nicht unumstritten. Am Samstag kämpft Gina Carano gegen das brasilianische Mannsweib Cristiane «Cyborg» Santos.

Patrick Toggweiler
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Patrick Toggweiler

(Video: YouTube)

Mit sonderbaren Übernamen kennt sich Gina Carano aus. Wenn sie am 15. August gegen «Cyborg» Santos kämpft, wird sie das an ihre Auftritte bei der TV-Show «American Gladiators» erinnern. Dort heissen die Kämpferinnen «Elektra», «Storm» oder «Lace». Carano trägt den zweideutigen Namen «Crush». Eine Anspielung auf «to crush» - jemanden vernichten, oder auf «to have a crush on somebody» - in jemanden verknallt sein. Gemeint sind Caranos eindrückliche Kampfkraft und ihr makelloses Aussehen. Die Zeiten bei den American Gladiators sind vorerst aber vorbei. Jetzt kämpft Carano im Oktagon bis aufs Blut. Doch ihr Image bleibt: brutal sexy.

Du bist fett, Baby

Zum Kampfsport kam Corano, als sie ihren Ex-Freund beim Training besuchte und sie von einem Trainer angesprochen wurde: «Baby, Du siehst fett aus – Du benötigst Training.» «Von da an war ich süchtig», berichtete das Sexsymbol mit Universitätsabschluss in Psychologie gegenüber ESPN. Für die Eltern, vor allem für ihren Vater, ein ehemaliger Profi-Footballer der Dallas Cowboys, ist der Beruf ihrer Tochter nicht immer ein Segen: «Für keinen Vater dieser Welt ist es einfach, seine Tochter im Ring zu sehen. Sie ist eine junge hübsche Frau, und ich mag es nicht, Leuten zusehen zu müssen, die das zerstören wollen.»

Noch keine Niederlage

Dabei zerstört Carano meist ihre Gegnerinnen. Ihr Muay-Thay-Rekord liegt bei 12 Siegen einer Niederlage und einem Unentschieden. Ihre bisherigen sieben Gegnerinnen als MMA-Kämpferin prügelte Carano allesamt aus dem Ring. Ihr Debüt gewann die Frau aus Las Vegas bereits nach 39 Sekunden – auf ihrer Gegnerin sitzend, mit einem Trommelfeuer von Faustschlägen ins Gesicht. Als ersten wirklichen Ernstkampf sehen Experten allerdings erst das Aufeinandertreffen mit dem Muskelpaket «Cyborg». Die Brasilianerin verlor ihrerseits nur gerade ihren ersten Ernstkampf. Danach hagelte es sieben Siege – fünf davon vorzeitig. Das Aufeinandertreffen der Schönheit und des Biests ist das heiss ersehnte Duell im Frauen-Freefight und das erste Mal in der Geschichte des noch jungen Sports, dass Frauen den Hauptkampf einer grossen Veranstaltung besetzen.

Auch ausserhalb des Käfigs ein Star

Schöne Sportlerinnen verkaufen sich gut. Da unterscheidet sich Freefight nicht von Tennis. Und deshalb posierte die sexy Fighterin bereits halbnackt im «Maxim» und landete prompt auf dem 16. Platz der heissesten Frauen auf diesem Planeten. Zudem gibt es Carano als Videospielfigur. Ausserdem war ihr Name bei Google der Suchbegriff mit dem grössten Zuwachs im Jahre 2008.

Kritik(erinnen)

So viel Publicity verärgert die weibliche Konkurrenz: «Sie benutzt ihre Sexualität, um sich zu verkaufen – damit täuscht sie über Mängel im Ring hinweg. Ich finde das nicht gut für den Sport», meint Konkurrentin Tara LaRosa, welche selber eindrückliche 17 Siege bei nur einer Niederlage aufweist und von vielen Experten als die beste MMA-Kämpferin gesehen wird. «Ich finde, das rückt den Sport in ein falsches Licht.» Schöne Mädchen haben es eben auch schwer.

Dass MMA-Darling Carano tatsächlich zu den besten Kämpferinnen der Welt gehört, muss sie erst beweisen. Zu denen wird die seit fünf Jahren ungeschlagene Megumi Fuji oder eben die genannte LaRosa gezählt. Mit einem Sieg gegen den «Cyborg» würde Carano einen Schritt in die richtige Richtung tun.

Gina Carano trainiert mit «Satan»

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«Cyborg Santos würgt einen Reporter bewusstlos»

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