Recherchen von Schweizer NGORolling Stones stoppen Deal mit umstrittenem Fast-Fashion-Händler Shein
Die Rolling Stones haben die Kooperation mit dem Onlinehändler Shein beendet. Zuvor hatten ein Schweizer NGO und danach angelsächsische Medien über die katastrophalen Arbeitsbedingungen beim chinesischen Versand-Giganten informiert hatte.
Darum gehts
«Wir möchten nicht mehr mit Shein in Verbindung gebracht werden, seit wir von den jüngsten Enthüllungen über die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern erfahren haben, und haben veranlasst, dass die Linie beendet wird», schreibt ein Sprecher der Rolling Stones in einer Erklärung für die Presse. Die Stones hatten bei der chinesischen Kette zuvor eine Reihe von Kleidungsstücken mit dem Rolling-Stones-Logo lizenziert. Auch frühere Platten oder Konzertaufnahmen wurden auf Kleider gedruckt.
Grund für den Rückzug der Stones: Die Journalisten der Zeitung «i» hatten das Management der Stones mit einer Doku konfrontiert, die das Magazin gemeinsam mit Channel Four produziert hatte. Darin berichteten sie, dass Arbeiter bei Shein nicht selten 18-Stunden-Tage absolvieren müssen und an jedem fertigen Kleidungsstück nur wenige Rappen verdienen. Sie hätten zudem nur einen Tag pro Monat frei. Als erste über die Missstände berichtet hatte das Schweizer NGO Public Eye bereits Ende 2021.
Die Rockband und die Mode-Kette hatten ihre Zusammenarbeit erst vor einer Woche bekannt gegeben. Noch bevor die Kollektion zu Ehren des 60. Geburtstags der Band lanciert wurde, kam die Doku heraus. Erst kürzlich hatte zudem Greenpeace vor extrem hohen Schadstoffwerten in Kleidungsstücken von Shein gewarnt.
Der Modekonzern «Shein» verkauft Ultra-Fast-Fashion zu Billigstpreisen – und macht damit Milliarden. Shein trendet gerade auf Social Media und gewinnt rasant an Beliebtheit. Doch dahinter steckt ein ausbeuterisches System. Warum, erfährst du in unserer Video-Reportage.
Simona Ritter, Helena Müller