Hands-OnDas Galaxy S3 im Test
Der weltgrösste Handy-Hersteller hat gestern sein neues Flaggschiff enthüllt. 20 Minuten Online konnte es am «Unpacked»-Event in London unter die Lupe nehmen.
Meine Erwartungen an das Galaxy S3 waren hoch. Vielleicht zu hoch. Denn auf den ersten Blick sah das Ding aus wie das ein Jahr alte HTC Sensation. Was nicht schlecht sein muss, nur habe ich selbiges Gerät vor ein paar Monaten erst verkauft. Etwas Neues muss her! So stürzte ich mich zusammen mit einer Horde Journalisten auf die Testgeräte, die nur darauf warteten, betatscht zu werden.
Neben der Ähnlichkeit mit dem HTC sticht bei Samsungs neuem Flaggschiff das Display ins Auge. Wie kein zweiter versteht es der koreanische Technologie-Konzern, wunderschöne Displays herzustellen. Das HD-Super-AMOLED überzeugt mit satten Farben und einem grossen Sichtwinkel.
Das Gehäuse ist mit 133 Gramm angenehm leicht und liegt mit seinen 8,6 Millimetern gut in der Hand. Trotz des 4,8 Zoll grossen Bildschirms kann es auch ohne riesige Handwerkerpranken bedient werden. Dafür vermisst man erneut das wertige Gefühl, wie man es etwa von der neuartigen Beschichtung eines HTC One S kennt. Ebenfalls ein wenig unzeitgemäss scheint der Hardware-Button, der ausserdem etwas schmal ausgefallen ist.
Schnell, aber mit TouchWiz
Der Vierkern-Prozessor gewährleistet rasantes Arbeiten und zeigt auch bei mehreren gleichzeitigen Anwendungen keine Schwächen. Wer schon einmal ein Android mit Ice Cream Sandwich benutzt hat, fühlt sich gleich zu Hause. Wem allerdings Samsungs eigene Benutzeroberfläche TouchWiz bisher missfallen hat, wird auch von der neusten Version des Betriebssystems nicht begeistert sein. Zu überladen wirkt das Ganze. Eine reine Google-Oberfläche wie beim Galaxy Nexus wäre wünschenswert gewesen.
Gesichtserkennung und Beamen
Von den zahlreichen neuen Funktionen, die das Galaxy S3 mit sich bringt, haben zwei besonders gut gefallen. «Buddy Foto Share» ermöglicht es auf einfache Weise, Bilder direkt an die auf einem Foto abgebildeten Personen weiterzuleiten. Das Galaxy erkennt die Gesichter automatisch und gleicht sie mit bestehenden Kontakten ab. Die zweite interessante Funktion ist «S Beam». Die Weiterentwicklung von Android Beam ermöglicht nun das Senden grösserer Dateien zwischen zwei Smartphones, indem man sie aneinanderhält. Dadurch kann man Videos, Fotos oder Webseiten unkompliziert austauschen.
S Voice statt Siri
Daneben war natürlich das Siri-Pendant «S Voice» eine der Hauptattraktionen. Vom Aussehen her gleicht Samsungs Sprachassistent der Apple-Sprachsteuerung fast aufs Haar. Die Technik wurde zwar um diverse Funktionen erweitert, trotzdem bleibt der praktische Nutzen fraglich. Den Wecker per Stimme zum Verstummen zu bringen mag zwar lustig sein, wirklich brauchen wird man das aber nicht. An der Verständigung kann dafür nicht gemeckert werden.
Kamera überzeugt
Die 8-Megapixel-Kamera konnte eher begeistern. Nicht nur, dass man dank Zero Shutter Lag sekundenschnell Bilder schiessen kann. Auch die Qualität der Aufnahmen stimmt. Die Frontkamera, die ebenfalls über ein Blitzlicht verfügt, registriert zudem den Benutzer und verhindert, dass der Bildschirm abdunkelt, wenn man etwas darauf liest. Praktisch.
Mein vorläufiges Fazit: Alles in allem hat Samsung zwar nicht den erhofften Knüller präsentiert, das Galaxy S 3 ist dennoch ein grossartiges Gerät und wohl auch das Beste, das demnächst auf dem Markt sein wird. Etwas mehr Innovation wäre aber nicht verkehrt gewesen.
Samsung Mobile Unpacked 2012
Quelle: YouTube/LiLAs3N
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