Was uns die Smartphone-Zukunft bringt

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Von Android bis WindowsWas uns die Smartphone-Zukunft bringt

In den letzten Wochen enthüllten Apple, Google, Microsoft und RIM ihre neusten Handy-Betriebssysteme. Was also wird bei iOS, Android, Windows Phone und BlackBerry neu?

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Im Herbst kämpfen die neuen Betriebssysteme von Apple, Google und Microsoft um die Gunst der Kunden. Das neue BlackBerry folgt Anfang 2013.

Im Herbst kämpfen die neuen Betriebssysteme von Apple, Google und Microsoft um die Gunst der Kunden. Das neue BlackBerry folgt Anfang 2013.

Der Trend ist klar: Die vier grossen Hersteller von mobilen Betriebssystemen kupfern fleissig neue Funktionen voneinander ab – ganz zum Vorteil der Kunden.

Apple iOS 6

Apple ist in der Schweiz mit dem iPhone die unangefochtene Nummer eins. Mit iOS 6 soll diese Position verteidigt werden. Die offensichtlichste Neuerung wird wohl zusammen mit dem iPhone 5 im Herbst Einzug halten: Google Maps fliegt raus und wird durch einen eigenen Kartendienst ersetzt. Ins Auge sticht die neue 3D-Karte, die virtuelle Flüge durch ausgewählte Städte ermöglicht.

Viel Potenzial hat die brandneue Passbook-Funktion, die Tickets, Coupons und Plastikkarten aus dem Portemonnaie ersetzen soll. Weitere Neuerungen betreffen vor allem Funktionen, die man von Android oder Windows Phone kennt: Siri kann nun Apps per Sprachbefehl starten, Facebook ist im Betriebssystem integriert, Video-Anrufe können über das Mobilfunknetz geführt werden und schliesslich spendiert Apple den Autofahrern eine Turn-by-Turn-Navigation.

Google Android 4.1 Jelly Bean

Googles Betriebssystem Android ist seit 2011 Weltmarktführer und dominiert das Smartphone-Segment inzwischen mit einem Anteil von rund 60 Prozent. Damit dies so bleibt, verspricht Google, dass das Scrollen mit der neusten Android-Version 4.1 «butterweich» werden soll. Das Herzstück von Jelly Bean sind die 3D-Karten und die überarbeitete Benachrichtigungs-Zentrale: Funktionen wie Fotos teilen oder auf einen Anruf antworten sind darin verfügbar, ohne dass die entsprechenden Apps geöffnet werden müssen.

Viel Potenzial verspricht zudem Google Now. Von «Spiegel Online» als «Privatsekretär mit Gruselfaktor» beschrieben, ist die App ein persönlicher Assistent, der Android-Nutzern bei der Tagesplanung immer einen Schritt voraus sein soll. Google Now soll etwa anhand des Kalenders oder der Aufenthaltsorte von Nutzern antizipieren, was sie den Tag über planen und welche Informationen - vom Wetter bis zu Staumeldungen - jemand brauchen könnte.

In Android 4.1 wird zudem die Eingabe per Touchscreen verbessert und Sprachbefehle für E-Mails können offline diktiert werden. Praktisch: Mit Android Beam können nun auch grössere Dateien wie Videos zwischen zwei NFC-fähigen Handys ausgetauscht werden. Da die meisten Android-Hersteller ihre Handys eben erst auf Android 4.0 upgedated haben, wird es allerdings noch Monate dauern, bis Jelly Bean auf breiter Front verfügbar ist.

Microsoft Windows Phone 8

Das Highlight des für Oktober erwarteten Windows Phone 8 ist der überarbeitete Startbildschirm. Das mit Windows Phone 7 eingeführte Kachel-Design (Live Tiles) bleibt bestehen, aber die einzelnen Kacheln können nun in drei Grössen abgelegt werden. Wichtige Apps können so viel Platz auf dem Startscreen einnehmen, selten genutzte Anwendungen erscheinen ganz klein.

Neu an Bord ist der Internet Explorer 10 und Skype wird in die Telefon-Anwendung integriert. Microsoft tauscht zudem Bing Maps gegen Nokias Kartenanwendung aus. Kartendienst und Navigation können somit auf allen Windows-Phones offline genutzt werden. Dank echtem Multitasking können nun beispielsweise auch Navigations-Apps im Hintergrund weiterlaufen.

Windows Phone 8 wird künftig wie Android externe Speicherkarten und Mehrkernprozessoren – 64 Kerne – unterstützen. Microsoft bietet auch erstmals die Near Field Communication (NFC) an, die es zum Beispiel ermöglicht, mit dem Handy an bestimmten Kreditkarten-Terminals zu zahlen.

Quelle: YouTube/GSMinsider

RIM BlackBerry 10

Nach dramatischen Verkaufseinbussen versucht RIM mit BlackBerry neu durchzustarten. Das neue BlackBerry 10 kommt deshalb mit einer runderneuerten Benutzeroberfläche daher, die an das Kachel-Design von Windows Phone erinnert.

Mit BlackBerry 10 konzentrieren sich die Kanadier auf ihre alten Stärken, etwa das schnelle Tippen von Text auf dem Handy. Die neue virtuelle Tastatur in Blackberry 10 blendet beim Tippen über den jeweiligen Tasten ein, welche Wörter man möglicherweise gerade schreiben will. Interessant ist zudem die neue Kamera-Funktion: Nach dem Auslösen durch Berühren des Touchscreens kann der Nutzer das Motiv noch einen Moment vor- oder zurückdrehen und so etwa bei Personenaufnahmen blinzelnde Augen vermeiden.

Da BlackBerry 10 erst Anfang 2013 erscheinen wird, sind die Details des Betriebssystems derzeit noch das wohlbehütete Geheimnis der Kanadier.

Tizen, Jolla und Firefox OS kommen

Nebst den etablierten Herstellern drängen 2013 mehrere Open-Source-Projekte in den Markt. Intel und Samsung arbeiten unter dem Dach der Linux Foundation an der Weiterentwicklung des Linux-basierten Betriebssystems MeeGo. Einen ersten Prototypen mit dem neuen Betriebssystem Tizen hat Samsung bereits Anfang Mai enthüllt (20 Minuten Online berichtete). Ehemalige Nokia-Mitarbeiter entwickeln das vom Nokia N9 bekannte MeeGo ebenfalls weiter und werden noch in diesem Jahr das erste Smartphone mit der Benutzeroberfläche Jolla zeigen. Auch Mozilla arbeitet an einem mobilen Betriebssystem namens Firefox OS, das 2013 erscheinen soll.

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