«Eine Minute später hätte er tot sein können»

Aktualisiert

Adel, der Lebensretter«Eine Minute später hätte er tot sein können»

Schockmoment: Eigentlich wollte Ex-Mister-Schweiz Adel Abdel-Latif gemütlich zu Mittag essen, dann aber wurde er zum Helden und rettete eine Familie vor dem Tod.

Lorena Sauter
von
Lorena Sauter

Mitten in Adel Abdel-Latifs ersten Ferien mit der kleinen Soraya und seiner Frau Simone kam es zum tragischen Unglück. Der ehemalige Mister Schweiz sass am Montag gemütlich in einem Restaurant am Strand des idyllischen Örtchens Laigueglia an der ligurischen Küste Italiens, als es passierte: Ein Mann und seine drei Kinder waren dem Ertrinken nahe und konnten gerade noch aus dem stürmischen Meer an den Strand gerettet werden. «Es brach eine unglaubliche Hektik aus. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte und rannte sofort hin», erzählt Abdel-Latif 20 Minuten Online und führt aus: «Ich habe alle Leute weggestossen und mich als Erstes um die drei Kinder gekümmert.» Glücklicherweise standen zwei von ihnen «nur» unter Schock. Das eine hat Wasser erbrochen.

Nachdem er die Kinder stabilisieren konnte, kümmerte sich der Arzt um den Mann. «Sein Zustand war extrem kritisch. Die Atmung setzte kurzzeitig aus, er hatte aber einen schwachen Puls und war bewusstlos.» Nach einer Mund-zu-Mund-Beatmung gelang es Abdel-Latif ihn zu stabilisieren. Der Lebensretter sagt: «Es ging um Minuten. Wäre ich eine Minute später gekommen, hätte er schon tot sein können. Er war am Sterben.» Für den Familienvater war dieser Noteinsatz speziell: «Wenn Kinder im Spiel sind, bin ich natürlich besonders angespannt. Doch Emotionen haben in einer solchen Situation keinen Platz.»

«Macht einen Notfallkurs!»

Doch Abdel-Latif leistete nicht nur erste Hilfe, er übernahm auch gleich die weitere Behandlung. Als nach langen 45 Minuten endlich die Ambulanz eingetroffen war, musste er auch da die Leitung übernehmen. «Ich habe alles gemanagt. Die waren total überfordert», so Adel.

Wie es der Familie derzeit geht, weiss er nicht. Zwar seien die 48 Stunden nach einem so schweren Unfall immer sehr kritisch, doch Abdel-Latif zeigt sich optimistisch: «Ich konnte den Mann gut stabilisieren, daher denke und hoffe ich, dass er es geschafft hat.» Obwohl es Adel gelungen ist, mindestens vier Menschen vor einer Tragödie zu bewahren, sieht er sich nicht als Held. Im Gegenteil. Eines liegt ihm besonders am Herzen: «Dieser Fall hat gezeigt, wie wichtig es ist, Notfallkurse zu besuchen. Es kann so schnell gehen und jeder sollte fähig sein, Leben zu retten.»

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