Hardturm: Nach zwei Tagen war die Party vorbei

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ZürichHardturm: Nach zwei Tagen war die Party vorbei

Rund 6000 Personen vergnügten sich am Wochenende im besetzten Hardturm-Stadion: Die Polizei liess sie gewähren.

David Torcasso
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David Torcasso

Nach zwei Tagen Party ist im Hardturm wieder Ruhe eingekehrt. Wie versprochen verliessen die links-auto­nomen Aktivisten gestern um 18 Uhr das Stadion – und hinterliessen es laut Stapo in einem «sauberen Zustand».

In der Nacht auf ­gestern erlebte die kulturelle Veranstaltung Brotäktschn im leerstehenden Fussballstadion ihren Höhepunkt: Laut den Veranstaltern strömten 6000 Teilnehmer in das alternative Dörflein und feierten den Ausnahmezustand. In mehreren Zelten spielten Musiker wie DJ Kalabrese oder Kutti MC, an Bars wurde Bier und Wein ausgeschenkt. «Die Leute feierten friedlich bis in den Sonntagmorgen hinein», sagt einer der Besetzer. Die Polizei tolerierte das bunte Treiben.

Am Tag zuvor hatte sie noch versucht, die rund 300 Aktivisten an der Eroberung des Hardturms zu hindern: Diese waren vorbereitet und hatten das Baumaterial für die Zelte und Buden zuvor auf einer vorgetäuschten Baustelle vor dem Stadion deponiert. Bei der Besetzung kam es zu Scharmützeln mit der Polizei, die Gummigeschosse und Tränengas einsetzte. Die Stapo entschloss sich schliesslich jedoch, die illegale Aktion zu dulden – «auch da die Besitzer keine Anzeige erstattet haben», so Stapo-Sprecher René Ruf.

Mit der Aktion wollten die Veranstalter ein Zeichen gegen die Kommerzialisierung des Fussballs setzen. «Wir sind erschöpft, aber happy. Die Aktion wurde positiv aufgenommen – sogar von zahlreichen Quartierbewohnern», so ein Besetzer.

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