Dignitas schockt erneutZähne und Knochen am Ufer
Dignitas soll Totenasche nicht nur in den See, sondern wie Müll ans Ufer gekippt haben. «Der Verein gehört verboten», so ein EVP-Kantonsrat. Wenn nötig per Volksinitiative.
Lägen nicht Knochensplitter und Zähne in der Asche, man glaubte, jemand hätte verkohltes Cheminée-Holz entsorgt. Hastig und achtlos ausgeschüttet, halb auf den Ufersteinen, halb im Wasser, treiben in Stäfa die sterblichen Überreste von Menschen, mehreren Menschen.
Nach dem gestrigen Bericht der«Zürichsee-Zeitung» über die «Massenbestattung» herrscht in der Gemeinde blankes Entsetzen ob der «unfassbaren Pietätlosigkeit», wie es Gemeindepräsident Karl Rahm formuliert. Dass Dignitas nicht nur haufenweise Asche aus Urnen ins Wasser, sondern wie Müll auf einen Haufen kippt, sei «unter jeder Würde».
Rechtlich habe man keine Handhabe gegen die Organisation, die mitten im Dorf Menschen aus aller Welt in den Tod begleitet. Aber: «Falls wir die am Seeufer erwischen, rufen wir die Polizei.»
Einen Schritt weiter geht nun EVP-Kantonsrat Gerhard Fischer. Ende 2007 hat er bereits eine parlamentarische Standesinitiative mit der Forderung eingereicht, Freitodbegleitung von nicht in der Schweiz wohnhaften Personen unter Strafe zu stellen. Nun sagt er: «Dignitas gehört ganz verboten.» Wenn nötig, werde man gemeinsam mit der EDU eine Volksinitiative starten.