Cablecom: Basel darf analoge Sender behalten

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Cablecom: Basel darf analoge Sender behalten

Im Kabelnetz von Basel werden vorerst keine analogen TV-Programme abgeschaltet. Laut der Kabelnetzeigentümerin Stiftung Kabelnetz Basel wurde eine einvernehmliche Lösung mit Cablecom gefunden, um die digitalen Programme trotzdem auszubauen.

Cablecom wollte 2007 auch im Basler Netz sechs Sender im analogen Bereich streichen. Durch beträchtliche Umdispositionen im Netzraster könnten diese aber vorläufig im analogen Bereich verbleiben, sagte am Donnerstag Heinrich Löffler, Präsident des Stiftungsausschusses der Stiftung Kabelnetz.

Technische Lösung

Das digitale Netz soll trotzdem ausgebaut werden. Laut einer Stiftungsmitteilung ist das möglich, weil Qualitätsrisiken von Cablecom neu beurteilt würden. Solche gab's bisher auf Kanälen im Netz, die von ausländischen Sendern im Grenzgebiet gestört und darum nicht genutzt wurden. Zudem bestehen Qualitätsrisiken für Videogeräte.

Laut Cablecom-Sprecher Hanspeter Nehmer sind nun technische Lösungen gefunden worden, um die Beeinträchtigung der bisher ungenutzten Kanäle im Netz zu eliminieren. Laut der Stiftung Kabelnetz müssen Benutzer älterer Videogeräte aber möglicherweise in Einzelfällen den Eingangskanal anpassen.

Auf die Frage, wie lange die jetzige Lösung möglich sei, wollte Nehmer keine weiteren Angaben machen, da Cablecom dies zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht tun könnte; er verwies dazu auf die rasche technische Entwicklung in diesem Bereich. Cablecom und die Stiftung Kabelnetz betonten aber, sie begrüssten die gefundene Lösung.

Löffler sagte zudem, die Abschaltung weiterer Programme nach dem Jahr 2007 sei nicht Gegenstand der derzeitigen Gespräche gewesen. Die Stiftung Kabelnetz würde in einem solchen Fall aber erneut die Abklärung einer technischen Lösung wie der jetzigen verlangen.

Grössere Kapazitäten

Die Lösung ist möglich, weil das Basler Kabelnetz grössere Kapazitäten aufweist als die Netze in der übrigen Schweiz. Über das Netz können derzeit 59 analoge und etwa 90 digitale Sender empfangen werden. Angeschlossen sind rund 85 000 Haushalte in der Stadt Basel und den Baselbieter Gemeinden Allschwil und Schönenbuch.

Die Kabelnetzbetreiberin Cablecom hat in der Schweiz seit längerem TV-Programme im analogen Bereich abgeschaltet, um Platz für die Aufschaltung von digitalen Programmen zu schaffen. Damit löste sie aber erheblichen Unmut aus. In Basel verlangte die Stiftung Kabelnetz von Cablecom, andere Lösungen abzuklären.

Die Einigung wurde am Donnerstag an einer Sitzung des Stiftungsausschusses gefunden. Gemäss einem bis 2027 geltenden Vertrag ist die Stiftung Eigentümerin des Kabelnetzes und damit auch für die Programmwahl zuständig. Noch 2001 waren in Basel fünf abgeschaltete analoge Kanäle nach massiven Protesten wieder aufgeschaltet worden.

(sda)

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