Fahrstunden im Porsche Boxster – zum Normaltarif
Autofahren lernen im Traumwagen: In Bern können Fahrschüler schon bald mit brandneuen Porsches durch die Strassen kurven – sehr zum Ärger des Fahrlehrerverbands.
«Heute ist alles ein Event, wieso nicht auch die Fahrausbildung», fragt Daniel Moser von der Modern Drive AG. Die Berner Fahrschule hat deshalb sieben fabrikneue Porsche Boxster gekauft. «Mit diesen Autos fahren zu lernen macht einfach Spass», ist Moser überzeugt. Eine Lektion gibts für 85 Franken – ein moderater Preis im Vergleich zu den 220 Franken, die eine andere Berner Fahrschule für eine Stunde mit ihrem Ferrari F430 verlangt.
Mit 245 PS und 251 km/h Höchstgeschwindigkeit lässt der als «Frauenporsche» verschriene Boxster auch Männerherzen höher schlagen. «Raser sind bei uns aber an der falschen Adresse», sagt Moser. Vielmehr sei der 75000 Franken teure Flitzer ideal, um den Fahrschülern zu zeigen, dass man auch mit einem schnellen Auto seriös unterwegs sein kann.
Das findet Peter Baumann, Präsident des Berner Fahrlehrerverbands, schlicht schizophren. «Unsere Aufgabe ist es, Verkehrssicherheit zu verkaufen. Wie kann das mit einem Sportwagen gehen?» Die Vorbildfunktion der Fahrlehrer sei damit gleich null. «Mit einem solchen Auto werden doch nur potentielle Raser angesprochen.»
Lorenz Hanselmann