Jury sucht Jungstars für 3+
Der neue Schweizer Sender 3+ sucht Moderatoren per TV-Casting. In der Jury sitzt neben Marco Fritsche und Eva Camenzind auch «Weltwoche»-Kolumnist Mark van Huisseling.
Als Journalist sind Sie im Hintergrund, als Jurymitglied stehen sie selber im Rampenlicht. Machen Sie deshalb mit?
Mark van Huisseling: Weniger. Mich reizt es, zu erleben, wie einige Leute sich an einem Casting zum Kasper machen. Das ist schon sehenswert.
Im Zentrum zu sein, geniessen Sie als Kolumnist doch!
Van Huisseling: Nicht nur. Die Zuschauer sollten vor allem finden: «Dieser Van Huisseling macht einen guten Job.»
Haben Sie TV-Ambitionen?
Van Huisseling: Ich denke, 3+ wird Spass machen. Wenn dann noch die ARD anruft, würde ich nicht nein sagen.
Sie sind als bissiger Zyniker bekannt. Müssen die Casting-Kandidaten Angst haben?
Van Huisseling: Fies sein als Selbstzweck widerstrebt mir. Ich hoffe, dass ich viele Kandidaten super finde. Aber wenn mich etwas stört, sage ich es. Und zwar hart, aber hoffentlich auch witzig.
Wie muss ein Kandidat denn auftreten, damit er besteht?
Van Huisseling: Er sollte so sein wie Hugo Egon Balder oder Michelle Hunziker. Das sind grossartige Moderatoren.
Kürzlich schrieben Sie das Buch «How to Be a Star», jetzt machen Sie selber Stars. Warum sind Sie so auf Stars fixiert?
Van Huisseling: Die Abläufe im Showbiz sind spannend, da schwer voraussehbar. Es gibt Leute, die haben schlechte Voraussetzungen und werden doch Stars, DJ Bobo etwa.
Warum ist der Starkult in unserer Gesellschaft so gross?
Van Huisseling: Es ist wie bei den Affen: Wir brauchen Rudelführer. Heute sind das die Stars. Wir wollen sein wie sie – und dann selber Rudelführer werden.
Stefanie Rigutto