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Schneechaos: Grindelwald wieder erreichbar

Nach den heftigen Schneefällen vom Pfingstmontag hat sich die Lage auf dem Schweizer Strassen- und Schienennetz entspannt. Der Ferienort Grindelwald im Berner Oberland ist seit dem frühen Morgen wieder per Bahn erreichbar.

Regen und Schnee haben in der Nacht auf Dienstag in der ganzen Schweiz nachgelassen. Auch die Schneefallgrenze ist auf 1300 Meter über Meer wieder etwas gestiegen, teilte MeteoSchweiz am Dienstag mit.

Im Berner Oberland verkehrten seit Betriebsbeginn zwischen Interlaken Ost und Grindelwald wieder Züge, sagte eine Sprecherin der Jungfraubahnen am Dienstagmorgen gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Das ganze Netz der Jungfraubahnen verfüge wieder über Strom.

Gesperrt war am frühen Morgen die Bahnstrecke von Zweilütschinen nach Lauterbrunnen. Dort müssen die Passagiere auf Busse umsteigen. Die Aufnahme des Bahnbetriebs verzögere sich noch bis auf weiteres, sagte die Sprecherin. Noch mindestens den ganzen Dienstag ausser Betrieb sind die Bahnen auf die Schynige Platte, auf die First und auf den Harder.

Wieder Strom in Grindelwald

In Grindelwald steht die Pfingsteggbahn noch still, wie eine Sprecherin des Elektrizitätswerks Grindelwald am Dienstag auf Anfrage sagte. Sonst verfüge der ganze Ort seit Montagabend um zirka 19 Uhr wieder über Strom.

Bis Dienstagmittag sollte auch die Pfingstegg wieder laufen. Der Strom war am Montagmittag ausgefallen, weil die Leitung durchs Lütschental beschädigt wurde.

Jungfraujoch-Touristen wieder daheim

Viel Geduld brauchten am Montag über 400 Touristinnen und Touristen, die am Vormittag aufs Jungfraujoch gereist waren. Nachdem der Bahnbetrieb wegen der heftigen Schneefälle eingestellt wurde, mussten sie während mehrerer Stunden auf dem Joch ausharren.

Nach Angaben der Sprecherin der Jungfraubahnen wurden sie vor Ort verpflegt und betreut. Am Abend konnten sie per Bahn nach Lauterbrunnen und von dort per Bus nach Interlaken gefahren werden. Um 22 Uhr war die Aktion abgeschlossen.

Die Niederschläge der letzten Tage haben wenig Einfluss auf die Pegelstände der Seen und Flüsse im Berner Oberland, wie Jean-Claude Bader vom kantonalen Wasserwirtschaftsamt auf Anfrage sagte. Solange der Schnee nicht schmelze, bewegten sich die Pegel im normalen Bereich. Vorsorglich würde zurzeit aber etwas mehr Wasser aus dem Thunersee abgelassen.

Matterhorn-Gotthard-Bahn gesperrt

Auch im Wallis haben die Niederschläge zu Verkehrsproblemen geführt: Seit Sonntagabend ist die Bahnlinie der Matterhorn Gotthard Bahn zwischen Stalden und St. Niklaus wegen Bergsturzgefahr unterbrochen. Am Montag hatten sich zwei Gesteinsbrocken gelöst. Die Passagiere mussten auf Busse umsteigen.

Nach dem Wintereinbruch an Pfingsten waren am Dienstagmorgen mehrere Alpenpässe gesperrt, darunter Gotthard, San Bernardino, Flüela, Grimsel, Nufenen, Oberalp, Susten und Grosser St. Bernhard. Weitere Passstrassen waren am Morgen noch mit Schnee bedeckt, wie der Verkehrsinformationsdienst Viasuisse mitteilte. (sda)

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