Naturkorken: Am besten für den Wein und die Umwelt

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Naturkorken: Am besten für den Wein und die Umwelt

Plastikzapfen und Aludeckel werden zunehmend als Weinverschlüsse verwendet. Dies schade der Umwelt und der Weinkultur. Ein Plädoyer für Naturkorken.

Ein Fünftel aller Weine sind weltweit mit Plastikzapfen oder Aludrehdeckeln verschlossen – Tendenz steigend. Der Grund: Die künstlichen Verschlüsse sind billig. Grund genug, um in Zukunft nur noch diese Verschlüsse zu verwenden?

Nein, sagt die Académie Amorim, die 20 europäische Weinexperten zusammengerufen hat, um über den idealen Weinverschluss zu debattieren. Das Resultat der drei Rundtischgespräche fällt zu Gunsten des Naturkorkens aus:

- Der Sauerstoffhaushalt bei Plastikzapfen und Aluverschlüssen eignet sich nicht für Weine, die gelagert werden sollen. Nur Naturkorken garantieren einen idealen Sauerstoffaustausch im Wein.

- Industrielle Verschlüsse belasten die Natur bei Produktion und Abbau. Kork ist hingegen ein natürliches Produkt, das nachwächst und biologisch abgebaut wird.

- Bei künstlichen Verschlüssen kommt es zu einer Abgabe von Phtalaten (Weichmachern) in den Wein, was Krebs erzeugen kann. Naturkorken bergen keine gesundheitlichen Risiken.

- Das Ritual des Entkorkens stellt ein bedeutendes kulturelles, traditionell verwurzeltes Element des Weingenusses dar.

Bedenken gegenüber künstlichen Verschlüssen äussert auch der WWF: Laut einer Studie beeinträchtigt die Verwendung von künstlichen Verschlüssen die Existenz der Naturkorkwälder. Nicht nur 100000 Arbeitsplätze seien gefährdet, sondern auch der Rückzugsraum von Vögeln und bedrohten Tieren.

Jan Graber

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