Bono und Co brachten Fans zum Toben
Nur wenige Sekunden dauerte es, und schon hatte die irische Rockband U2 gestern das Zürcher Letzigrund-Stadion in einen Hexenkessel verwandelt. Dieser Auftakt beeindruckte sogar Petrus: Das Konzert begann im Trockenen.
U2 begeisterten ihre Fans gestern im Letzigrund mit einem wohlbekömmlichen Mix aus alten und neuen Hits, einer mitreissenden Show – und der Botschaft für eine bessere Welt.
Eigentlich hätte U2-Frontmann Bono Vox gar nicht zu singen brauchen. Denn kaum stimmten Gitarrist The Edge, Bassist Adam Clayton und Drummer Larry Mullen die ersten Takte von Hits wie «Elevation», «Beautiful Day», «Sunday, Bloody Sunday» oder «Pride» an, sangen 44 000 Fans aus voller Kehle Wort für Wort mit.
U2 dankten es ihnen mit einer perfekten Stadion-Show, während der aber die Musiker im Vordergrund standen und nicht von einer gigantischen Multimediaschlacht erdrückt wurden, wie es in den Neunzigern zuweilen der Fall war. So schlenderte Bono siegesgewiss über die Laufstege, die ins
Publikum führten, und angelte sich zu «All I Want Is You» sogar ein Mädchen, das er ausgiebig herzte.
Die Band stand hinter ihrem Frontmann zurück. Erst beim Song «Love and Peace or Else» wagten sich auch Clayton und Mullen auf die Laufstege vor, wo sie beinahe schüchtern agierten. Wie zu erwarten verbreiteten die irischen Rocker nicht nur Stimmung, sondern auch ihre Botschaft für eine bessere Welt.
Insbesondere appellierte Bono an die Pharmaindustrie, mit ihrer Wissenschaft nicht nur den Menschen hier zu dienen, sondern auch jenen in den «ärmsten und dunkelsten Winkeln dieser Welt».
Claudia Schlup