Slayer brettern gegen Kriege und Religion

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Slayer «Christ Illusion»Slayer brettern gegen Kriege und Religion

Slayer brauchten ein spezielles Release-Datum, nachdem ihr letztes Album «God Hates Us All» just am 11.9.2001 in die Läden kam.

Der 6.6.06 schien perfekt. Leider konnte man dann aber nur die Single «Cult» von der Band-Page herunterladen. Doch so, wie Tom Araya brüllte «religion is hate, religion is war, religion is rape, religion's a whore. I made my choice. Six six six» – so wurde schnell klar: Das neue Slayer-Werk wird deftig.

Nun ist es da und allein der verstümmelte, im Blutbad darbende Jesus auf dem Cover reicht für Boykottaufrufe. Die Provokation ist jedoch kaum Kalkül. Das Comeback von Illustrator Larry Carroll passt vielmehr zur Rückkehr von Schlagzeuger Dave Lombardo und zur Aggressivität wie zu «Reign in Blood»-Zeiten. Lombardo hat das Tempo, etwa in «Supremist», gar noch angezogen. Kerry King und Jeff Hanneman halten mit präzisen Riffs und chaotischen Solos mit.

Es gibt auch die zähflüssig schweren Momente, doch im Gegensatz zu «Seasons in the Abyss» dominiert auf «Christ Illusion» klar das Gewüte. Das liegt auch an Araya, der sich wie bei «God Hates Us All» aufs Brüllen beschränkt. Melodien sind bei so viel Aggresivität fehl am Platz.

Olivier Joliat

Slayer «Christ Illusion», American Recordings/Warner.

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