InterviewDieser Astra hat den Durchblick
Opel gibt Vollgas: In Marbella wurde letzte Woche der Astra GTC vorgestellt, und für den Autosalon in Genf steht bereits der OPC parat.
«Einfach zwei Türen weglassen verleiht kein eigenes Profil», sagt Friedhelm Engler, Designchef der Opel- Astra-Baureihe. Also präsentierten die Rüsselsheimer letzte Woche in Marbella stolz die eigenständige, dreitürige Astra-Variante GTC (Gran Turismo Compact).
Henrik Petro («Autolife»-CR) testete den neuen Opel für 20 Minuten und beantwortete unsere Fragen.
Opel propagiert den GTC als eigenständiges Auto und nicht als Astra-Variante mit zwei Türen weniger.
Wie hast du den GTC erlebt?
Henrik Petro: Tatsächlich wurde fast die ganze Aussenhaut neu entwickelt. Nur die Motorhaube und die beiden vorderen Kotflügel wurden vom 5-Türer übernommen. Das Design gefällt mir gut.
Die Opel-Designer vergleichen das Auto mit einem Sprinter, der im Startblock lauert. Ein guter Vergleich?
Petro: Ein Auto optisch mit einem Menschen zu vergleichen, dazu gehört viel Fantasie und Euphorie. Ich denke eher an einen Terrier: klein, flink und bissig.
Und was wurde unter dem Blechkleid verändert?
Petro: Abgesehen von der Tieferlegung nicht viel. Und das war auch nicht nötig: Der Fahrspass der Topvariante Cosmo mit 200 PS (35 850 Franken) ist riesig. Selbst Fahrer ohne Rundstreckenerfahrung fühlen sich sofort sicher und können, dank Elektronik und hoch entwickeltem Fahrwerk, das Auto gefahrlos sportlich fahren – freie Strecke vorausgesetzt.
Mit dem 200-PS-GTC wird der Astra zum Golf-Jäger. Wie gross sind die Chancen, dass der GTC den GTI überholt?
Petro: Der 200-PS-Astra und der GTC werden nicht als Golf-Jäger propagiert. Diese Rolle übernimmt der OPC, der in Genf vorgestellt wird.
Wir haben beim Astra fehlende Emotionen bemängelt. Wie sieht das jetzt mit dem GTC aus?
Petro: Viel besser! Der GTC hat gute Chancen bei Kunden, die sich ein sportlicheres Aussehen als beim GTI wünschen. Und ich wünsche mir schon lange wieder Verbalduelle zwischen den Fangemeinden wie in den Achtzigern, als Golf GTI versus Opel Manta das Auto-Thema war.
Besonders stolz ist man bei Opel auf die Panorama-Frontscheibe...
Petro: ... zu Recht! Denn die Frontscheibe endet nicht wie bisher üblich vor, sondern über einem. Der Innenraum bekommt so viel mehr Licht, bei Schneefall oder bei nachtklarem Sternenhimmel ergeben sich herrliche Ausblicke. Da der Fahrer aber vor allem auf die Strasse achten sollte, profitieren in erster Linie die Mitfahrer davon.
Die Panorama-Frontscheibe kostet 2280 Franken extra (lieferbar ab April). Eine lohnende Investition?
Petro: Bei diesem Feature handelt es sich um eines jener Extras, auf das die Welt zwar nicht gewartet hat, aber das sicher sehr reizvoll ist. Opel wünscht sich, dass das Unternehmen mit solchen Entwicklungen auch als Innovations-Leader wahrgenommen wird.
Interview: Dieter Liechti
autolife - Schweizer Hochglanz
Zwei Jahre nach seiner Lancierung erhält das Magazin «Swiss Tuner» einen neuen Namen und eine neue Ausrichtung. So will sich «Autolife» vermehrt Lifestyle-Themen rund um das Auto widmen.
Chefredaktor Henrik Petro: «Mit ‹Autolife› sollen Schweizer wissen, was sie fahren, anziehen, hören oder womit sie telefonieren sollen.»
«Autolife» erscheint 6-mal jährlich, Nummer 1/05 ist ab Donnerstag am Kiosk.