Adam Green lief Clap Your Hands Say Yeah den Rang ab
Clap Your Hands Say Yeah starteten den New-York-Abend in der Miles Davis Hall. Geklatscht wurde aber vor allem für Adam Green.
Spärlich war das Publikum, als Clap Your Hands Say Yeah die Bühne betraten. Es herrschte eine ausgebrannte Sonntagabendstimmung. Passend dazu startete die Band mit fahrigem Gezupfe und Geklimper. Daraus wurden zwar Songs, doch auch die grelle Gelle von Sänger David Byrne vermochte die Leute nicht zu wecken.
Nuschelnder als Neil Young nölte er am Publikum vorbei und fand den Draht auch nicht mit Ansagen wie «This is our third song». Gegen Ende des Konzerts nahmen CYHSY etwas Fahrt auf, ohne jedoch wirklich Zug zu entwickeln. Das lag auch am Drummer, der die stoischen Beats verschleppte und dafür befremdete Blicke seiner Bandkollegen einfing.
Besser machte das der andere New Yorker Indie-Nerd des Abends. Adam Green wollte die mittlerweile gut gefüllte, aber etwas unterkühlte Halle unterhalten. Gleich den ersten Song unterbrach er, um einen Zwischenrufer auf die Bühne zu holen. Der wollte aber lieber tanzen als singen und hoppelte in Greenscher Manier über die Bühne. Zu zweit legten sie dann noch den Pharao-Walk hin: Das Konzert war lanciert.
Routiniert spielte sich Green in der Folge durch seine besten Songs und Posen. Die Romandie, welche diese noch nicht kannte, verfiel seinem Charme sofort. Der Kontakt zum Publikum war da, trotz der von Green beklagten Trennung durch den Kameragraben. Den überwand er zum Schluss, pickte sich einen Jungen aus dem Publikum und verschwand mit ihm hinter die Bühne. Das Publikum klatschte ihn für zwei Zugabeblöcke zurück.
Olivier Joliat