Extasia aus dem Hallenstadion verbannt
Die Sexmesse Extasia fliegt nun auch aus dem Hallenstadion. Der Verwaltungsrat hat dem politischen Druck nachgegeben.
Mit ihrem lautstarken Poltern gegen die «abscheuliche Schmuddelmesse» scheinen die Politiker der EVP und CVP ins Schwarze getroffen zu haben. «Die Extasia darf nicht mehr im Hallenstadion stattfinden», bestätigt Stadtrat und Verwaltungsrats-Mitglied Martin Vollenwyder auf Anfrage. Weil christliche Politiker naserümpfend drohten, man werde die Streichung der öffentlichen Gelder für das Hallenstadion beantragen, habe man entschieden: «Das ist es nicht wert.» Stadt und Kanton sind massgeblich an den Messehallen beteiligt.
Die Enttäuschung der Extasia-Veranstalter, die in Zürich 20 000 Besucher zählten, ist riesig: «Wir verstehen die Welt nicht mehr», sagt Pressesprecher Jvo Ganz. Man habe sich an die Gesetze gehalten und bewusst auf Darstellungen von Hardcore-Sex verzichtet. «Wo ist das Problem?», fragt Ganz. Ebenfalls keine Freude am Entscheid hat Hugo Mauchle, Vizedirektor vom Hallenstadion: «Schade, wir verlieren einen guten Mieter.»
Trotz aller Widrigkeiten wollen sich die Veranstalter nicht aus Zürich vertreiben lassen: «Wir haben eine Alternative gefunden. Im nächsten Jahr findet die Extasia in einer Lagerhalle in Altstetten statt.»
Alexandra Roder