Lifestyle-Hunde büssen hart für ihr Trend-Dasein

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Lifestyle-Hunde büssen hart für ihr Trend-Dasein

Immer mehr Städter halten Hunde – das Tier wird zum Accessoire. Nur: Viele der Trend-Frauchen und -Herrchen halten ihre Tiere schlecht.

«Zunehmend schaffen junge Städter einen Hund an, ohne für die Tiere Verantwortung zu übernehmen», klagt der St. Galler Kantonstierarzt Thomas Giger. Der Kaufentscheid erfolgt ohne genügende Vorbereitung und primär aus Lifestyle-Motiven. Den Trend beobachtet auch Jacqueline Kohler von der Tierbetreuungsfirma Help. «Für manche Leute ist ein Hund zu einem Statussymbol geworden. Das beobachten wir vielfach bei Männern, die Kampfhunde halten und mit diesen dann überfordert sind», so Kohler.

Laut Tierpflegerin Cécile Kämpfen halten seit einiger Zeit vermehrt junge Frauen im Stile von Paris Hilton kleine Hündchen. «Oft glauben sie, dass die Hunde nicht Gassi gehen müssen», so Kämpfen. Einem Ostschweizer Halter eines Hundepärchens entglitt die Kontrolle völlig: Die Tiere vermehrten sich zu einem Rudel von über 20 Hunden. Mehrere Tiere wurden krank und mussten eingeschläfert werden.

Auch Eva Waiblinger vom Schweizer Tierschutz bestätigt: «Es gibt einen Trend zu kleinen weissen Schosshündchen.» Das Problem dabei ist: Nicht alle Rassen eignen sich zum Kuscheltier. Kleine Terrier etwa oder Chihuahuas – wie Hiltons Tinkerbell – sind aufmüpfig und strapazieren die Nerven mancher ahnungslosen Besitzerin.

gem/raf

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