Erstmals Gehirnmuseum in Peru

Aktualisiert

Erstmals Gehirnmuseum in Peru

In Lima hat das erste Gehirn-Museum Lateinamerikas eine gruselige Ausstellung eingerichtet: Mit mehr als 3000 Gehirnen in Formaldehyd gewährt sie einen Blick ins Schädelinnere von an Krankheiten Verstorbenen.

Das vom nationalen Institut für Neurologie (INCN) im Spital Santo Toribio de Mogrovejo finanzierte Museum öffnet in den kommenden Tagen seine Türen für Besucher, wie Direktorin Diana Rivas am Dienstag sagte.

Ausgestellt werden über 2500 Gehirne von Menschen, die an Krebs, Alzheimer, Aids oder Herz- und Gehirnschlägen gestorben sind. Besonders stolz seien die Neurologen auf das Gehirn eines Creutzfeldt-Jakob-Patienten.

Auch Exemplare von Trichinose-Toten sind darunter, wie Rivas sagte. Trichinose wird durch den Verzehr von Trichinen-verseuchtem Fleisch verursacht und ist in Peru die häufigste Gehirnkrankheit.

Aus den USA wurde dem Museum ein zerteiltes Hirn überlassen. An dem Querschnitt lassen sich gut Haut- und Markschichten, Knochen und Blutgefässe studieren. Seit 1942 bauten die Neurologen der Klinik und das INCN die Sammlung auf, zu der auch mehrere hundert Tiergehirne und missgebildete Föten zählen, darunter einer mit Hirn aber ohne Schädel.

Rivas überwacht rund einhundert Gehirnautopsien jährlich. Gehirne zerschneiden ist für die Neuropathologin nach eigenen Worten «wie Kartoffelschälen». Unter den Exponaten ist auch ein 30 Zentimeter langes Seziermesser. (sda)

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