Schrottsatellit mit Rakete abgeschossen
Die US-Marine hat den defekten Satelliten über dem Pazifik zerstört. Laut USA war dies nötig, um einem unkontrollierten Aufprall auf die Erde vorzubeugen.
Der Spionagesatellit sei in der Nacht auf heute in 210 Kilometer Höhe über dem Pazifik getroffen worden, teilte ein Pentagonsprecher mit. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass der Treibstofftank mit 450 Kilogramm giftigem Hydrazin wie geplant zerstört worden sei.
Wenn dieser Stoff in einer bewohnten Region niedergegangen wäre, hätte nach US-Angaben eine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung bestanden. Deshalb entschloss sich das US-Verteidigungsministerium zum Abschuss. Dazu wurde eine Rakete des Typs SM-3 vom Kreuzer «Lake Erie» aus abgeschossen. Das Geschoss traf den Satelliten, der mit einer Geschwindigkeit von 27 000 Kilometern in der Stunde die Erde umkreiste.
Die Rakete wurde entwickelt, um angreifende Raketen abzuschiessen. Für die Spezialausgabe wurde eine kostspielige Anpassung der Rakete erforderlich. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, Geoff Morrell, bezifferte die Ausgaben dafür mit 30 bis 40 Millionen Dollar (20 bis 27 Millionen Euro).
Bei dem Satelliten versagte die Stromversorgung, nachdem er Ende 2006 seine Umlaufbahn erreicht hatte. Anschliessend verlor er immer mehr an Höhe. Mit dem Abschuss wollte das Pentagon verhindern, dass der Satellit in die Erdatmosphäre eintritt und dann unkontrolliert abstürzt. China und Russland hatten Bedenken geäussert, dass der Abschuss die Sicherheit im Weltall gefährden könnte. (dapd)