Politiker fordert Schutz der Jugend vor Porno-Industrie

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Politiker fordert Schutz der Jugend vor Porno-Industrie

Sexuelle Gewalt, Hardcore-MMS, Pornosucht: Handy und Internet haben gravierende Auswirkungen auf das Sexleben Jugendlicher. Nun fordert ein Grossrat Massnahmen.

«Die jüngsten Missbrauchsfälle zeigen eine Fehlentwicklung auf, die uns Sorgen macht», so EVP-Grossrat und Sexualtherapeut Wilfried Gasser. Immer früher und häufiger konsumierten Jugendliche heute pornografisches Material.

Mit gravierenden Folgen: Die Missbräuche nehmen zu und die Zahl der Sexsüchtigen steigt. Schuld seien die Porno- und die Werbeindustrie, weil sie unter den Jugendlichen über Internet und Handy gezielt Pornografie verbreite. «Sie nützt die neuen Technologien schamlos aus und kümmert sich nicht um Folgeschäden», sagt Gasser.

Dabei sind diese bekannt: «Zu früher Porno-Konsum lenkt die Sexualität auf eine egozentrische Schiene», so Gasser. Die Betroffenen werden unfähig, ihre Lust in einer Beziehung auszuleben. Stattdessen konsumierten sie exzessiv Pornografie. «Sexsucht ist heute weit verbreitet», so Gasser.

Von einem Handy- oder Werbeverbot hält er aber nicht viel: «Die Entwicklung lässt sich nicht so einfach aufhalten», so Gasser. Er fordert vom Regierungsrat deshalb, einen ganzen Katalog von Jugendschutz-Massnahmen auszuarbeiten.

Lorenz Hanselmann

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