Aktion Game Over: Jagd auf File-Sharer ist eröffnet
Für Schweizer Tauschbörsianer wirds eng: Die Musikindustrie will ihnen mit der Aktion Game Over das Handwerk legen.
Wer illegal Musiktitel im Internet verbreitet oder herunterlädt, muss künftig mit Schadenersatzforderungen von 3000 bis 10 000 Franken rechnen. Das gab der Verband der Schweizer Musikwirtschaft (IFPI) gestern bekannt.
Um die Delinquenten zu überführen, stellt die IFPI während des File-Sharings die IP-Adresse des Users fest. Mit dieser versucht man dann beim Internet-Provider des File-Sharers seinen Namen und die Wohnadresse herauszukriegen.
Laut Beat Högger, Geschäftsführer von IFPI Schweiz, rechnet man allerdings nicht damit, dass alle Provider diese Daten liefern. In schwerwiegenden Fällen erstatte man dann Strafanzeige gegen unbekannt und präsentiere das Beweismaterial dem Richter. Die Ausschöpfung der rechtlichen Mittel habe in anderen Ländern zu einem starken Rückgang von illegalen Musikfiles im Internet geführt.
Die Aktion Game Over richte sich in der Startphase gegen Raubkopierer, die viele Musikfiles im Web verbreiten. «Es geht dabei vorwiegend um erwachsene, berufstätige Menschen, die sich Musik leisten können, und nicht um ein paar Kids», so Högger. Die Aktion sei nicht auf bestimmte Netzwerke beschränkt, sondern umfasse neben den internationalen Tauschbörsen auch lokale Schweizer Plattformen.
Philippe Zweifel