«Drachenläufer»: Forster spaltet Filmkritiker-Welt
«Enttäuschend» oder
ein «Meisterwerk»? Schweizer
Filmkritiker sind sich uneins
über Marc Forsters neuen Film
«Drachenläufer».
Afghanistan, 1975. Amir, Sohn eines reichen Paschtunen, und Hassan, Kind eines Dieners, sind Freunde. Ihr Hobby: Drachen steigen lassen. Doch Amir verrät Hassan; ihre Freundschaft zerbricht. Jahre später erhält Amir die Gelegenheit, seine Schuld zu sühnen – und kehrt ins Afghanistan der Taliban zurück.
Soeben fand in Zürich die Pressevorführung von Marc Forsters «Drachenläufer» statt. Alex Oberholzer, Filmredaktor von Radio 24, findet den Film hervorragend: «Es ist ein weiterer Meilenstein in Forsters
Filmografie. In jedem Genre, das er anpackt, vollbringt er ein Meisterwerk.»
Anders sieht es Catherine Ann Berger, Filmkritikerin der SF-Sendung «Kino aktuell»: «Ich bin etwas enttäuscht. Die Szene, in der der erwachsene Amir aus Afghanistan flüchtet, ist unglaubwürdig.» Und «Tages-Anzeiger»-Filmkritiker Christoph Schneider urteilt: «Der Film ist berührend, aber er verweigert sich mit seiner Sentimentalität der vollen Härte der Realität.»
Forsters Chancen auf den Oscar werden ebenfalls unterschiedlich eingeschätzt. «Ein politisches Thema, reduziert auf ein menschliches Drama und viel Emotionen – das kommt bei der Academy gut an», glaubt Oberholzer. Berger von «Kino aktuell» rechnet nur den Nebendarstellern Chancen aus, nicht jedoch dem Film.
Stefanie Rigutto
Neues zum «James Bond»-Dreh
Die Arbeiten zum neuen 007-Film, bei dem Forster Regie führt, laufen auf Hochtouren. Nun wurde bestätigt, wer James Bonds Gegenspieler mimt: Es ist der Franzose Mathieu Amalric (42), den man aus «Marie Antoinette» oder «Kings and Queens» kennt. Übrigens wird Hauptdarsteller Daniel Craig (39) im 22. «Bond»-Abenteuer nackt zu sehen sein. Kinostart ist am 6. November 2008.