Stargeiger macht Kleinholz aus seinem Instrument

Aktualisiert

Stargeiger macht Kleinholz aus seinem Instrument

Ein Fehltritt in jeder Beziehung unterlief dem Geigen-Virtuosen David Garrett. Nach einem Konzert in London stolperte er und fiel direkt auf sein Instrument – eine Guadagnini im Wert von einer Million Franken.

Als «David Beckham der klassischen Musik» wurde der 26-jährige David Garrett schon bezeichnet. Was angesichts seines blendenden Aussehens nicht erstaunt. Der Sohn eines Deutschen und einer Amerikanerin spielte schon im Kindesalter mit grossen Orchestern. Während seines Studiums in New York arbeitete er nebenbei – wen wunderts? – als Model.

Nun aber wäre eher ein Vergleich mit Mr. Bean angebracht, lästern britische Medien mit Bezug auf ein Missgeschick, das ihm kurz nach Weihnachten 2007 im Londoner Barbican-Center unterlief. David Garrett hatte nach einem Konzert seine Geige eingepackt und wollte das Gebäude verlassen, als er auf einer Betontreppe ausrutschte und hinfiel – direkt auf den Geigenkasten. «Als ich ihn öffnete, war mein Instrument zum grössten Teil zerbrochen», sagte Garrett, der diese Woche für ein Konzert zum Valentinstag ins Barbican zurückkehrte.

Keine Stradivari

Entgegen ersten Berichten handelt es sich nicht eine der unermesslich wertvollen Stradivari-Violinen, sondern um ein Instrument von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahr 1772. Billig ist auch dieses nicht: David Garrett kaufte es 2003 für rund eine Million Franken. Ob die Geige repariert werden kann, ist unklar. «Ich hoffe und bete, dass es gelingt», so Garrett. «Falls nicht, so hoffe ich, dass meine Versicherungspolice es mir ermöglicht, eine neue grossartige Violine zu kaufen.»

Derzeit spielt Garrett tatsächlich mit einer Stradivari. Die ist allerdings nur geliehen.

(pbl)

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