Miss Indonesien: Wegen Bikini-Auftritt drohen sechs Jahre Gefängnis

Aktualisiert

Miss Indonesien: Wegen Bikini-Auftritt drohen sechs Jahre Gefängnis

Der Auftritt der indonesischen Schönheitskönigin Nadine Chandrawinata am Miss-Universum-Wettbewerb könnte ihr einen Knastaufenthalt in der Heimat einbringen. Wegen «vorsätzlicher Unanständigkeit» im Bikini.

«Wir haben sie und vier andere, die an ihrer Teilnahme an dem Wettbewerb zur «Miss Universum» beteiligt waren, wegen vorsätzlicher Unanständigkeit angezeigt», zitiert Spiegel Online einen Sprecher der «Islamischen Verteidigungsfront» (FPI). Die Gruppe habe offizielle Beschwerde gegen Nadine Chandrawinata bei der Polizei eingereicht. Nach indonesischem Recht muss die Polizei nun Ermittlungen einleiten.

«Ihr vulgäres Auftreten bei 'Miss Universum' ist eine Beleidigung für indonesische Frauen», sagte der Sprecher. Es sei aber auch möglich, dass die junge Frau nicht voll verantwortlich für ihre Handlungen sei, sondern Sponsoren die treibende Kraft gewesen seien. «Ich fürchte, Nadine ist nur ein Opfer des Ehrgeizes anderer», sagte er. Seinen Angaben zufolge drohen Miss Indonesien nun bis zu sechs Jahre Gefängnis.

Ein Erlass der Regierung unter Präsident Suharto untersagte einst indonesischen Frauen die Teilnahme an Schönheitswettbewerben. Offiziell ist das Verbot noch in Kraft, wird aber seit 1998, als Suharto entmachtet wurde, offiziell nicht mehr verfolgt. Indonesien hat die größte muslimische Gemeinde der Welt - 85 Prozent der 220 Millionen Einwohner sind Muslime.

Nadine Chandrawinata schied bei dem Wettbewerb am Sonntag in Los Angeles bereits in der ersten Runde aus. Den Titel «Miss Universum» holte die 18-jährige Zuleyka Rivera Mendoza aus Puerto Rico.

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