Neue Reality-Show: Drogenexzesse am TV
Die neue holländische Fernsehshow «Spuiten & Slikken» (etwa: «Fixen & Schlucken») könnte krasser nicht sein: Vor laufender Kamera experimentiert ein Reporter mit LSD, Heroin und Opium und berichtet danach über den Trip.
Doch damit nicht genug: Ein zweiter Reporter probiert hinter verschlossener Türe Sexpraktiken aus. Vor dem Start des Reality-Formats am 10. Oktober warnen Experten: «Die Show verkauft Drogen als aufregendes Ereignis und könnte einen Nachahmungseffekt auslösen.»
Die Freak-Show «Jackass» ist harmlos dagegen: In «Spuiten & Slikken» (etwa: «Fixen & Schlucken») wird live am TV gekokst, Heroin geraucht und der neuste Dildo ausprobiert.
Als «Versuchskaninchen» dienen die Reporter Filemon Wesselink und Ties van Westing. Wesselink probiert in jeder Sendung eine andere Droge aus und berichtet danach über den Trip. Neben einer (eher harmlosen) Sauftour sind Experimente mit LSD, Opium und Heroin geplant.
Derweil kümmert sich Van Westing um das Thema Sex: Der Moderator zieht sich für ein heisses Abenteuer in ein Privé zurück. Danach will er Fragen wie «Bläst eine Frau besser als ein Mann?» beantworten. Während sich die Reporter ihren Experimenten widmen, befragt Moderatorin Sophie Hilbrand Studiogäste über Sex und Drogen.
Das Reality-Format, das am 10. Oktober beim niederländischen Jugendkanal BNN auf Sendung geht, ist umstritten: «Die Show verkauft Drogen als spannendes Ereignis und könnte einen Nachahmungseffekt auslösen.
Aus Präventionssicht ist die Sendung sehr fragwürdig», glaubt Janine Messerli, Sprecherin der Schweizer Fachstelle für
Alkohol- und Drogenprobleme. Die Macher wehren sich: «Wir wollen keine Welle der Entrüstung auslösen, sondern nur über Themen reden, die Jugendliche beschäftigen», so BNN-Sprecherin Ingrid Timmer.
Wer sich schon auf eine Schweizer Version der krassen Show freut, wird enttäuscht: Hierzulande ist «Spuiten & Slikken» aus medienrechtlichen Gründen kaum realisierbar.
Stefanie Rigutto