Madonna in Dübendorf: Tickets ab 23. Mai
Jetzt ist es definitiv: Madonna gibt ihr erstes Konzert in der Schweiz. Wer ein Ticket will, muss sich sputen und tief in die Tasche greifen.
Was 20 Minuten schon vor Wochen vermutete, wird jetzt Wirklichkeit. Madonna kommt in die Schweiz und wird, wie vorausgesagt, am 30. August auf dem Gelände des Flugplatzes Dübendorf auftreten. Das Konzert ist Teil der «Sticky & Sweet»-Tour, auf der die bald 50-jährige «Queen of Pop» ihr neues Album «Hard Candy» vorstellt. Erste Station in Europa ist am 23. August Cardiff in Wales. Weitere Auftritte sind in London, Paris und Frankfurt am Main vorgesehen.
Damit ist das jahrelange Warten auf den letzten Superstar, der noch nie in der Schweiz war, vorbei. 2004 scheiterte das Vorhaben, weil der FCZ zugunsten von Madonna nicht aus dem Letzigrund weichen wollte, 2006 hatte der ZSC im Hallenstadion Priorität – und der Flughafen Dübendorf war in der entsprechenden Zeitspanne von den Rolling Stones besetzt.
Es sei ein steiniger Verhandlungsweg gewesen, sagte André Béchir, Geschäftsführer der Agentur Good News, am Montag in Dübendorf vor den Medien. Der riesige «Klimmzug» sei nur dank Vertretern aus Politik und Wirtschaft möglich geworden.
Bundesrat Samuel Schmid hat gemäss Béchir - nur zwei Jahre nach dem Konzert der Rolling Stones am selben Ort - erneut eine Ausnahmebewilligung für die Nutzung des Militärflugplatzes in Aussicht gestellt. Bedingung dafür war das Einverständnis Dübendorfs und der Anrainergemeinden. Schmid liess ausrichten: «Ich verschliesse mich dieser einmaligen Gelegenheit nicht.»
Nicht ganz billig
Der Spass ist nicht ganz billig, liegt aber im selben Bereich wie beim Konzert der Rolling Stones. Für die billigsten Plätze werden 150 Franken verlangt. Wers bequemer und mit besserer Sicht will, muss 300 Franken für den Pop-Event des Jahres berappen. Einwohner der Anwohnergemeinden Dübendorf, Volketswil und Wangen-Brüttisellen bezahlen 135 Franken für einen Stehplatz. Türöffnung ist um 15 Uhr 30. Madonna spielt um 21 Uhr.
Wer sich ein Ticket für den Event des Jahres sichern möchte, muss sich ab Freitag, 23. Mai, um 8 Uhr in die Startlöcher begeben - dann beginnt der Vorverkauf für die «Sticky and Sweet»-Tour. Nebst Ticketcorner vertreiben auch Manor, SBB und Post die Eintrittskarten.
Gemäss Béchir darf ein Käufer höchsten vier Tickets erwerben. Dies habe man beschlossen, um den Schwarzmarkt zu bremsen.
60 Trucks und 15 Busse
Insgesamt werden 70 000 Tickets verkauft. Davon sind 53 000 Steh- und 17 000 Sitzplätze. Madonna reist mit 60 Trucks und 15 Bussen nach Dübendorf, wo ein Team von 250 Personen am 12. August mit den Aufbauarbeiten beginnt. Die Abbauarbeiten dauern voraussichtlich bis am 5. September.
Für das Konzert werden insgesamt drei Tribünen gebaut, zwei davon mit je einer Länge von 110 Metern. Zur Absperrung des Geländes werden insgesamt sieben Kilometer Zaun verbaut.
Die Aufbauarbeiten für die Infrastruktur dauern rund 13 Tage, weitere 6 Tage sind für den Aufbau der multimedial bestückten Bühne und der Technik eingeplant.
Um den erwarteten Besucheransturm zu bewältigen, setzen die SBB wie schon beim «Stones»-Konzert vor zwei Jahren wieder mehrere Dutzend Extrazüge ein. Zudem verkehren zwischen dem Zürcher Hauptbahnhof und Dübendorf Shuttle-Züge. Das Konzertticket, das zugleich ein Zugbillett ist, berechtigt zur An- und Rückreise von jedem Ort in der Schweiz.
Das sagen Prominente über Madonnas Schweizer Konzert
Stephan Weiler (24), Mister Schweiz
«Madonna ist für mich die unbestrittene Top-Queen der Musikwelt. Beim Bond-Titelsong «Die Another Day» fröstelt es mich. Ich hoffe, dass meine Agenda es mir erlaubt, ans Konzert zu gehen.»
Viola Tami (27), Moderatorin
«Dass Madonna kommt, ist eine Sensation! Ich werde am Konzert sein, hoffentlich nicht in der letzten Reihe! Nur: Erst die EM, dann dieses Konzert – wo bitte bleibt die Verschnaufpause?!»
Amanda Ammann (21), Miss Schweiz
«Neben der Euro wird das Madonna-Konzert der Event des Jahres. Für ein Ticket würde ich mich nicht prügeln, aber ich möchte sehr gerne hingehen. Am liebsten tanze ich aber im Club zu ihrer Disco-Musik.»
Christian Franzoso (34), TV-Moderator
«Madonna in der Schweiz? Das ist der absolute Hammer! Bisher musste ich immer ins Ausland reisen, um ihre Tour zu sehen. Und jetzt erlebe ich sie beinahe vor der Haustür. Das ist der Wahnsinn!»
Chris von Rohr (56), Musikproduzent
«Respekt vor Madonnas scheinbar ewigen Leistungen und ihrem wirtschaftlichen Erfolg, der schon Dekaden währt. Aber live bevorzuge ich handgemachten Rock und die Übungen meiner Yogalehrerin.»