Paris, Pierre Mathieu und drei nackte Models

Aktualisiert

Ein Clip geht um die WeltParis, Pierre Mathieu und drei nackte Models

Donnerstag, 14.07 Uhr, in der Rue Montorgueil mitten im Zentrum von Paris: Drei nackte Frauen auf Highheels. Erklärung: Das neue Guerilla-Video von Make The Girl Dance, einer (noch) unbekannten Elektro-Band.

Was macht man, wenn man eine neue Band gegründet hat und bekannt werden will? Das beste Mittel ist für so ein grosses Aufsehen zu sorgen, an dem fast niemand mehr vorbeikommt. Und das hat die französische Elektro-Band Make The Girl Dance geschafft. Eigentlich ist es ja gar keine richtige Band, sondern nur ein Duo: DJ Greg Kozo und der TV-Moderator Pierre Mathieu (M6). Die beiden haben eine klare Aufgabenteilung: «Das ist das Handwerk von Greg, für mich ist es meine Pause», sagte Pierre Mathieu gegenüber der französischen Zeitung «Le Parisien».

Ihre neuen Songs spielten die beiden in Clubs und testeten ihr Material so ein Jahr lang auf die Wirkung: «Wir fanden schnell heraus, dass der Song 'Baby Baby Baby' den Leuten am besten gefiel. Da sagten wir uns, wir sollten unser Glück versuchen, den Song zu produzieren und dazu einen Hauruck-Video-Clip zu drehen.»

Gesagt, getan. Der Clip wurde in der legendären Fussgängerzone Montorgueil, im zweiten Arrondissement von Paris realisiert. Und er sorgte für enormes Aufsehen unter den Passanten, wie man unschwer im Video sehen kann. Verrenkte Hälse und nacktes Staunen der Fussgänger und Strassenrestaurantgäste wechseln sich darin ständig ab. Kein Wunder, wann sieht man schon drei splitternackte Schönheiten diese Strasse entlanggehen?

Ursprünglich eine Idee des Managers

Natürlich war den Künstlern bewusst, dass ein Video, das so viel Haut zeigt, nicht durch die Zensur kommen würde. Deshalb verdecken zwei schwarze Balken im Video die Geschlechtsmerkmale und dienen raffinierterweise gleichzeitig als Leinwand für den Songtext. Die Idee, mit nackten Frauen zu arbeiten, stammt vom Manager der Band. «'Stellt eine splitternackte Frau auf die Rue de Rivoli', sagte er uns», wie Pierre Mathieu dem Onlinedienst post.fr sagte.

Um dem Zugriff der Polizei zu entgehen, musste das Video in Guerilla-Manier so schnell wie möglich gedreht werden und alles an einem Stück. Es gab nur diese eine Chance. Ihre Hauptdarstellerinnen fanden Make The Girl Dance via die Internetplattform Facebook. Sie suchten dort «normale Frauen, keine Pornostars», wie Mathieu erklärt. Immerhin sechs oder sieben Frauen meldeten sich auf den Aufruf hin.

Der internationale Hype hat begonnen

Obwohl der Clip erst zwei Wochen alt ist, insgesamt lächerliche, zumindest im Vergleich zu herkömmlichen Musikvideo-Budgets, 650 Euros gekostet hat und erst seit Dienstag im Web kursiert, ist er bereits ein internationaler Erfolg. Auf der Video-Plattform «Dailymotion» haben sich bereits mehr als eine Million User das Filmchen zu Gemüte geführt. Sogar die italienische Zeitung «Corriere della Serra» berichtete schon darüber.

Ziel erreicht.

Die Single von «Baby Baby Baby» erscheint am 1. Juni.

(tom)

Deine Meinung zählt