SF schiesst Formel 1 ab – Fans stocksauer
Aus für die Formel 1: Das Schweizer Fernsehen kippt ab 2008 alle Live-Übertragungen aus dem Programm. Dies obwohl im Durchschnitt über 300000 TV-Zuschauer die Autorennen verfolgen. Als Grund nennt die SRG die zu tief festgelegte Gebührenerhöhung.
Der Ärger ist riesig. «Das ist eine Frechheit», empört sich Theo Bertschi vom Schweizerischen Autorennsport-Club. «Ich würde mich darüber sehr gerne mit SRG-Generaldirektor Walpen unterhalten», nervt sich auch Rennsportlegende Peter Sauber.
Der Entscheid ist nur eine von vielen Massnahmen, mit denen das Schweizer Fernsehen insgesamt 55 Millionen Franken einsparen will. Auch der geplante Kinderkanal wird zurückgestellt.
Der Grund für die Kürzungen liege darin, dass der Bundesrat nur eine Gebührenerhöhung von 2,5 Prozent statt der verlangten 6,5 Prozent bewilligte, sagte SRG-Generaldirektor Armin Walpen gestern. Die personellen Konsequenzen seien noch unklar, «aber gering».
Die Formel1 gehört in der Schweiz zu den beliebtesten TV-Sportarten. Live-Übertragungen erzielen Spitzenwerte von bis zu 600000 Zuschauern. Bei Peter Sauber, dem Grandsegnieur des Schweizer Rennsports, löst der Entscheid Kopfschütteln aus: «Ich kann nicht nachvollziehen, wie man eine Übertragung streichen kann, die sich seit Jahren so grosser Beliebtheit erfreut.»
Schweizer Fans sind schockiert: «Das ist eine Katastrophe», sagt Roger Breu vom Formel-1-Club Rheintal. «Die SRG begeht einen schweren Fehler», meint Theo Bertschi, Geschäftsführer des Schweizerischen Autorennsport-Clubs. Betroffen ist auch die Credit Suisse als offizielle Partnerin der Live-Übertragungen im Schweizer Fernsehen. «Am Engagement beim BMW-Sauber-F1-Team halten wir aber fest», sagt Adrian Schüpbach, Leiter des CS-Sponsorings.
Reza Rafi