Der nächste Uri Geller - ein Schweizer?
Sogenannte Geisterseher haben seit Jahren Hochkonjunktur: Zehn der besten Mentalisten wollen sich jetzt in Deutschland einem übersinnlichen Wettkampf stellen - darunter ist auch ein «Rabenvater» aus der Schweiz. 20minuten.ch hat mit ihm gesprochen.
Uri Geller - der Übervater aller Mentalisten - sucht einen würdigen Nachfolger: Zehn Kandidaten werden ihre übernatürlichen Fähigkeiten ab kommenden Dienstag im deutschen Fernsehen unter Beweis stellen. In der Finalsendung kürt das Publikum den besten Kandidaten. Mit dabei: Vincent Raven aus Bern.
Er nennt sich selbst «Rabenvater»: Vincent Raven aus Bern und seine Freundin, die Kolraben-Dame Corax, wollen sich gemeinsam mit neun anderen Mentalisten im deutschen Fernsehen messen. Und das unter den Augen des Meisters der Löffelbieger, Uri Geller (siehe Info-Box). Am nächsten Dienstag, 8. Januar 2007, 20:15 Uhr fällt der Startschuss für den Neunteiler «The Next Uri Geller - Unglaubliche Phänomene Live». Elf Auserwählte (Rabe mitgezählt) müssen sich gegeneinander in übersinnlichem Können behaupten.
20minuten.ch: hat sich mit dem Berner Rabenvater unterhalten.
20minuten.ch: Hand aufs Herz: Verfügen Sie wirklich über übernatürliche bzw. aussergewöhnliche mentale Fähigkeiten oder greifen Sie besonders tief in die Trickkiste?
«Nein, das sind keine Tricks. Alles funktioniert nur gemeinsam mit dem Raben. Das Tier spürt und sieht Dinge, die wir nicht erkennen können: Dazu gehören schlechte Auren, negative Gefühle… Diese werden in Bildern übermittelt. Der Rabe ist sozusagen mein drittes Auge – er kann in die Zwischenwelt schauen….»
20minuten.ch: In die Zwischenwelt?
«Ja, in die Zwischenwelt: Jeder Mensch besteht aus Energie. Wenn er stirbt, geht diese Energie in eine Zwischenwelt über. Es ist das, was von einem Menschen übrig bleibt. Diese Energien können Dinge in dieser Welt erledigen. Das ist wie ein Vorhang, hinter den wir nicht sehen können. Die Raben können beide Welten betreten – unsere und die der Zwischenwelt.»
20minuten.ch: Das ist schon ein wenig gruselig. Gibt es Menschen, die sich vor Ihnen fürchten?
«Ja, in der Tat. Ich mache auch spezielle Events in einem Gewölbekeller in Bern. Dort versammeln sich Menschen um einen Tisch herum und bekommen eine Spuk-Geschichte erzählt und erleben den Spuk am eigenen Leib. Der Tisch, an dem die Leute sitzen, ist ein ganz besonderes Möbelstück: Dort passierte tatsächlich mal ein Mord. Während ich erzähle, spüren die Gäste unterschiedliche Dinge, einige Leute bekommen sogar grosse Angst, anderen wird übel, wieder anderen wird es wohlig warm…. Auch Gegenstände bewegen sich… »
20minuten.ch: Wie und wann haben Sie bemerkt, dass Sie über die Fähigkeiten eines Mentalisten verfügen?
«Als sechsjähriger Bub. Ich war immer ein Einzelgänger und habe mich mit den Vögeln im Wald beschäftigt. Mit einer Krähe habe ich dann sogar Freundschaft geschlossen, ich habe regelmässig mit ihr geredet, mit ihr gespielt – wir bekamen eine geistige Verbindung – der magischste Moment meines Lebens.»
20minuten.ch: Verfügt jeder Mensch über Fähigkeiten eines Mentalisten?
«Das ist tatsächlich so! Jeder Mensch hat einen sechsten Sinn: Man hat zum Beispiel eine Erinnerung an eine Person, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Und plötzlich ruft genau diese Person an. Das ist kein Zufall, sondern die Energie des Unterbewusstseins».
20minuten.ch: Sie arbeiten mit Tieren – ein enormer Risikofaktor.
«Schon, aber meine Arbeit mit Raben funktioniert über tiefstes Vertrauen. Ein Rabe ist nicht futterabgerichtet. Die Mitarbeit ist seine freie Entscheidung. Ich habe drei Raben – zu allen pflege ich eine intensive mentale Beziehung. Die Rabendame Corax ist sozusagen meine Partnerin. Raben leben monogam, deshalb ist Corax extrem eifersüchtig. Sie duldet keine Frau an meiner Seite und ich muss ihr beim Nestbau helfen.»
20minuten.ch: Wie kommt es, dass Sie in der Uri-Geller-Show auftreten?
«Ein bekannter deutscher Magier hat dem Fernsehteam einen Tipp gegeben. Einige Leute von Pro7 sind dann in die Schweiz gekommen, um mich zu interviewen. Ich konnte sie ausserdem vom Können meiner Raben und mir überzeugen.»
20minuten.ch: Wie schätzen Sie Ihre Konkurrenten ein? Was unterscheidet Sie von den anderen Mentalisten?
«Ich bin ganz bei mir, ich schiele nicht auf die anderen. Das, was ich mache, ist einzigartig – es gibt ausser mir niemanden, der mit Raben in dieser Art und Weise arbeitet.»
Ob sich der «Rabenvater» mit seiner gefiederten Freundin gegen die Mentalisten-Konkurrenz aus Deutschland durchsetzen kann, wird sich ab nächsten Dienstag auf «Pro7» zeigen. Am 10. Januar ist Vincent Raven bei Aeschbacher auf SF 1 um 22:20 Uhr zu Gast.
Runa Reinecke, 20minuten.ch
TV-Tipps:
«The next Uri Geller - Unglaubliche Phänomene Live», Dienstag, 8. Januar 2008, 20:15 Uhr auf Pro 7.
Uri Geller
Der Bühnenmagier wurde am 20. Dezember 1946 in Tel Aviv, Israel geboren. Vor 37 Jahren verblüffte Geller zum ersten Mal die Fernsehzuschauer: Er brachte in einer Livesendung stehengebliebene Uhren zum Ticken, verbog Löffel und malte angeblich mittels telepathischer Kräfte Bilder nach.
Uri Geller sorgte mit der Sendung «The next Uri Geller» im israelsichen Fernsehen bereits für einen Quotenhit. Der Gewinner der Show stach seine Konkurrenten aus, in dem er eine Nachrichtenshow ausstrahlte, deren News sich in der darauffolgenden Woche tatsächlich bewahrheiteten.