Protein-ÜberdosisZu viel Eiweiss geht an die Nieren
Viel hilft nicht immer viel – ganz im Gegenteil: Hobbysportler, die grosse Mengen Eiweiss zu sich nehmen, laufen Gefahr, ihre Organe schwer zu schädigen.
Damit unser Körper – regelmässiges Training vorausgesetzt – Muskeln aufbauen kann, benötigt er Eiweiss. Das bestätigt auch Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln gegenüber der Nachrichtenagentur DPA. Gewährleistet ist das laut dem Professor durch eine ausgewogene Ernährung, die den regelmässigen Verzehr von natürlichem Eiweiss vorsieht. Zu diesen natürlichen Protein-Lieferanten gehören Fisch, Geflügel, Sojaprodukte wie Tofu oder Hülsenfrüchte.
Für Normalsportler reichen 0,8 bis 1,0 Gramm Eiweiss täglich pro Kilogramm Körpergewicht vollkommen aus. Übertreiben sollte man es mit dem Eiweiss aber auf gar keinen Fall, wie Froböse betont: «Wer mehr zu sich nimmt, der schadet nicht nur seinem Portemonnaie, sondern ‹verschiebt› die normale Stoffwechselfunktion zu einem Eiweiss-Stoffwechsel». Besonders problematisch sei das für die Nieren, die durch das hochkonzentrierte Eiweiss geschädigt werden können. Dabei sei eine solche Überdosierung für einen Hobbysportler gar nicht nötig, denn die normale Ernährung bietet gemäss Froböse ausreichend Eiweiss.
Für Marathonläufer darfs auch mal mehr sein
Eiweiss sollte man unbedingt zu jeder Mahlzeit zu sich nehmen, da Proteine nicht so gut vom Organismus gespeichert werden können. Besonders abends sollten wir eher eiweissreiche Nahrungsmittel verzehren, da unser Körper nachts einen erhöhten Bedarf an Proteinen hat. Aber auch hier gilt es, Mass zu halten, wie der Sportmediziner weiss: «Nur wenn man kurzfristig enorm hohen Belastungen ausgesetzt ist – zum Beispiel nach einem Marathonlauf oder in einer intensiven Muskelaufbauphase, kann man kurzzeitig, das heisst maximal zwei bis vier Wochen lang, die Eiweisszufuhr deutlich erhöhen.»
Vorübergehend dürfen es dann auch mal zwei bis drei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht sein.
Weitere Informationen zum Thema Muskelproteinsynthese und richtiges Training finden Sie hier.