Voll im TrendPsychopharmaka als Alltagsdoping
Um steigenden Anforderungen und Problemen Herr zu werden, greifen immer mehr gesunde Schweizer auch zu verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Psychopharmaka als Alltagsdoping sind voll im Trend.
Gemäss Simon Frey, Mediensprecher von Sucht Schweiz, beobachten Fachleute den steigenden Medikamentenkonsum mit Sorge. Demnach setzen gesunde Menschen nicht nur aufputschende Mittel, sondern auch Beruhigungs- und angstlösende Substanzen wie Antidepressiva ein, um der gesellschaftlichen Forderung nach immer mehr Leistung gerecht zu werden. Die Medikamente werden oft im Internet bestellt. Doch sie bergen Risiken: Einerseits sei die leistungssteigernde Wirkung der meisten Substanzen nicht belegt, andererseits verschlechterten sich häufig andere Bereiche des kognitiven Denkens wie etwa die Kreativität – «ganz zu schweigen von den Nebenwirkungen», so Frey. Margrit Kessler, Präsidentin der Schweizerischen Stiftung Patientenschutz SPO, fordert nun den Bund zum Handeln auf: «Er ist dafür verantwortlich, dass die Bevölkerung über die Risiken aufgeklärt wird.»