Zucht-OrganeSpenderleber aus dem Labor
In US-Foschungseinrichtungen hat die Zukunft bereits begonnen. Die Knappheit ist nur ein Grund, warum das Züchten von Organen der Durchbruch in der Transplantationsmedizin bedeuten könnte.
Wird es bereits in fünf Jahren Organe nach Mass geben? Für Wissenschaftler im Wake Forest Institute for Regenerative Medicine in North Carolina, USA, ist das alles andere als absurd. Den Forschern ist es bereits gelungen, baumnussgrosse, voll funktionsfähige Lebern in ihren Labors zu züchten.
Verhaltener Optimismus
Noch zeigen sich die Experten vorsichtig - sie schliessen allerdings nicht aus, dass die gezüchteten Organe bereits in rund fünf Jahren Menschen transplantiert werden können: «Wir sind äusserst erfreut über die Ergebnisse, die wir im Labor erzielen konnten. Trotzdem befinden sich unsere Erkenntnisse noch in einem frühen Stadium», erklärt Shay Soker, der Leiter des Projekts. Für ihn gilt es noch viele «technische Hürden zu nehmen», bevor die künstlichen Organe zum Einsatz kämen.
Nicht nur das Züchten von Milliarden Leberzellen sei dem Wissenschaftler zufolge eine grosse Herausforderung. Speziell die «Sicherheit der Patienten» stünde Soker zufolge im Vordergrund.
Die Labor-Organe werden mit Hilfe von Stammzellen der Patienten gezüchtet. Auch embryonale Stammzellen könnten für diesen Vorgang genutzt werden, wie «telegraph.co.uk» berichtet.
Abstossungsreaktion adieu!
Passende Spenderorgane für bedürftige Empfänger zu finden ist schwierig. Selbst wenn ein passendes Organ gefunden wurde, können Abstossungsreaktionen nach einer Transplantation auftreten. Dieses Risiko wird mit sogenannten Immusuppressiva gesenkt - das sind Medikamente, die auf das Immsystem einwirken und dadurch die Gefahr einer Abstossung mindern.
Beim «Allround-Zuchtmodell» würde sich die Einnahme dieser Nebenwirkungsintensiven Medikamente erübrigen.