Spinnengift soll Viagra überflüssig machen

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PotenzstörungenSpinnengift soll Viagra überflüssig machen

Sie ist eine der giftigsten Spinnen der Welt. Aber die brasilianische Wanderspinne hat auch gute Seiten: Ihr Gift beschert Männern Erektionen.

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Wen die brasilianische Wanderspinne beisst, der hat oft mit einer heftigen und lang andauernden Erektion zu kämpfen.
Das schürt die Hoffnungen, dass der verantwortliche Wirkstoff dereinst einmal Viagra ersetzen kann. Es wäre nicht das erste natürliche Potenzmittel.
Yohimbin - ein Extrakt aus der Baumrinde eines westafrikanischen Baums - fördert bei Mann und Frau die Durchblutung der Leistengegend.
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Wen die brasilianische Wanderspinne beisst, der hat oft mit einer heftigen und lang andauernden Erektion zu kämpfen.

PD

Opfer der brasilianischen Wanderspinne (Phoneutria nigriventer) berichteten immer wieder von extremen Erektionen (siehe Box). Dies schürte die Hoffnung, dereinst vom natürlichen Gift der Tiere ein Potenzmittel ableiten zu können.

Nachdem ein brasilianisch-amerikanisches Forscherteam bereits vor einigen Jahren den Stoff PnTx2-6 als für die Schwellung verantwortlichen Wirkstoff ausgemacht hatte, haben ihn nun Wissenschaftler um Ji Youl Lee von der Catholic University of Korea an Ratten ausprobiert.

Vielversprechende Resultate

Vor dem Experiment litten die Tiere alle an einer erektilen Dysfunktion. Doch nachdem ihnen das Spinnengift verabreicht worden war, war davon nichts mehr zu sehen, wie das Team im Fachjournal «Urology» schreibt. Denn der Blutfluss zum Schwellkörper war vollständig wiederhergestellt.

Doch bis die Entdeckung medizinisch verwertet werde und ein Potenzmittel aus Spinnengift auf den Markt komme, werde es noch einige Zeit dauern, geben sich die Forscher realistisch. Sie bezeichnen ihre Erkenntnisse als interessanten Start.

Das kommt nach dem Biss

Ein Biss von der brasilianischen Wanderspinne ist alles andere als harmlos und führt in vielen Fällen zum Tod. Das Tier zählt zu den drei giftigsten Spinnenarten der Welt. Als Nebenwirkung des Bisses, der kaum erträgliche und weit ausstrahlende brennende Schmerzen verursacht, haben die Bissopfer von vermehrter Urin- und Spermaabgabe sowie von Priapismus – einer lang anhaltenden schmerzhaften Erektion – berichtet.

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