Ivar Niederberger«Die Rolex und die Harley sind meine Diplome»
Der Unternehmer Ivar Niederberger leidet an Legasthenie und dem Tourette-Syndrom. Trotzdem hat er es als Kleiderproduzent zum Millionär gebracht. Nun hat er ein Motivationsbuch verfasst.

Selfmade-Millionär Ivar Niederberger steht auf schöne Karossen und seine Harley. (Barbara Sorg)
Sie haben keine gute Ausbildung und wurden trotzdem Multimillionär. Ist Geld verdienen so simpel?
Ivar Niederberger: Geld verdienen ist so einfach wie Auto fahren oder eine Sprache lernen. Jeder kann es schaffen, wenn er gewillt ist und Freude daran hat.
Ein Lehrabgänger träumt von Millionen. Was raten Sie ihm?
Er muss an sich glauben und einen Plan machen, wie sich die Ziele verwirklichen lassen. Wer von Millionen träumt, muss vor allem handeln.
Das tönt jetzt gar simpel.
Erfolg kommt vom Tun und nicht vom Lassen. Ich bin der lebendige Beweis, dass man ans Ziel seiner Träume kommen kann. Der Weg dorthin muss aber Freude machen.
Sie sind Legastheniker und leiden am Tourette-Syndrom. Wären Sie ohne diese Einschränkungen noch erfolgreicher?
Ich bin gerade deswegen erfolgreich. Sie haben mich zu einem kämpferischen Typen mit dicker Haut gemacht. Meine Behinderung lässt sich nicht verstecken. Das Beste ist, dazu zu stehen.
Sie haben so viel verdient, dass Sie nicht mehr arbeiten müssten. Weshalb tun Sie es doch?
Mit 29 hatte ich genug auf der hohen Kante. Doch was hätte ich anderes tun sollen? Auf dem Golfplatz würde ich vor Langeweile sterben. Das Kleiderbusiness ist mein Leben.
Sie besitzen nur drei Diplome: Auto-, Motorrad- und Bootsprüfung. Reicht das?
Für mich schon, für andere wohl nicht. Ich weiss auch so, was ich kann. Die Diplome habe ich mir einfach selber ausgestellt – in Form von Harley und Rolex.

Millionär aus eigener Kraft
Der 41-jährige Ivar Niederberger ist Multimillionär. Sein Geld verdient er als Kleiderproduzent und Inhaber mehrerer Boutiquen. Als Beitrag gegen die Wirtschaftskrise verfasste er ein Buch mit dem Titel «Tun Glück schreibt man mit drei Buchstaben». Erhältlich im Münsterverlag.