Diese Super-Banane soll Millionen Leben retten

Aktualisiert

Kein krummes DingDiese Super-Banane soll Millionen Leben retten

Jedes Jahr sterben Hunderttausende Menschen an einem Mangel an Vitamin A. Eine neu von Forschern entwickelte Bananensorte soll dem ein Ende setzen.

von
fee
So kennt man Bananen: Gelb, krumm und nahrhaft. Allerdings enthält sie nicht besonders viel Provitamin A (Beta-Carotin), welches nach dem Verzehr vom menschlichen Körper in Vitamin A umgewandelt wird.
In dieser Form ist es am Wachstumsprozess vieler Zellen beteiligt und hilft, Haut, Schleimhäute und Augen gesund zu halten.
Herrscht jedoch ein Mangel, kann es zu Erblindung, Wachstumsschwierigkeiten, Haarausfall, trockener Haut, Zahnfleischentzündungen, Blutarmut, Konzentrationsschwäche und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.
1 / 11

So kennt man Bananen: Gelb, krumm und nahrhaft. Allerdings enthält sie nicht besonders viel Provitamin A (Beta-Carotin), welches nach dem Verzehr vom menschlichen Körper in Vitamin A umgewandelt wird.

Bundesarchiv, B 145 Bild-F079081-0035 / CC-BY-SA 3.0

Der Spruch «An apple a day keeps the doctor away» ist weit bekannt. Doch dem Apfel als Gesundheitsgarant könnte bald eine andere Frucht den Rang ablaufen: Die von der Bill-&-Melinda-Gates Stiftung mit rund 10 Millionen US-Dollar unterstützte und von Forschern entwickelte Golden Banana.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Bananen enthält diese deutlich mehr Provitamin A (Beta-Carotin), das vom menschlichen Körper nach dem Verzehr in Vitamin A umgewandelt wird. In dieser Form ist es am Wachstumsprozess vieler Zellen beteiligt und hilft, Haut, Schleimhäute und Augen gesund zu halten.

Provitamin ist überlebenswichtig

Herrscht jedoch ein Mangel, kann es zu Erblindung, Wachstumsschwierigkeiten, Haarausfall, trockener Haut, Zahnfleischentzündungen, Blutarmut, Konzentrationsschwäche und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.

Davon betroffen sind vor allem Menschen in afrikanischen Entwicklungsländern. Weil dort Bananen Hauptnahrungsmittel sind und sie dort dazu noch gut wachsen, fiel die Wahl der Forscher auf eben diese Frucht. Sie hoffen, mithilfe einer neuen Super-Banane Hunderttausende Leben zu retten.

Viele Versuche führen zum Ziel

Als Ausgangspunkt wählte das Team um James Dale von der Queensland University of Technology die Gene einer Banane aus Papua-Neuguinea, die im Vergleich zu anderen Sorten sehr viel Vitamin A enthält, jedoch nur kleine Stauden entwickelt.

Diese Gene pflanzten die Forscher in verschiedene andere Sorten, schliesslich auch in die Cavendish-Banane (siehe Box). «Mit dieser erreichten wir die besten Resultate», wird Dale von der Hochschule zitiert. Die Kombination der beiden bekannten Sorten sei sowohl ertragreich als auch besonders Provitamin-A-haltig, berichten die Forscher nach Feldstudien in Queensland im «Plant Biology Journal».

Die Gene dieser Golden Banana wurden nun in Reagenzgläsern nach Uganda geschickt, wo sie in ugandische Bananen für weitere Feldversuche eingepflanzt wurden.

Sollten die Tests erfolgreich sein, soll die Banane regulär in dem afrikanischen Land angebaut werden. Die Forscher gehen davon aus, dass es im Jahr 2020 so weit sein wird.

Forscher haben eine neue Bananensorte entwickelt, die besonders viel Provitamin A enthält. Sie soll dereinst weltweit angebaut werden. (Video: TheQUTube)

Die neue Bananen-Sorte soll dereinst weltweit angebaut werden. (Video: TheQUTube)

Bedrohter Bestseller

Weltweit gibt es rund 1500 verschiedene Bananen-Sorten. Die Cavendish ist die bekannteste und gängigste. Sie ersetzte einst die bis in die 1960er-Jahre vertriebene Sorte Gros Michel, die von der Panamakrankheit dezimiert wurde. Doch nun gilt auch die Cavendish als bedroht: Ihr setzt der Pilzstamm TR4 zu. Dieser befällt die Pflanzen über die Wurzeln und verstopft deren Leitbahnen. Der Wasser- und Nährstofftransport versiegt, die Pflanze vertrocknet. Schuld an der verheerenden Auswirkung des Krankheitsbefalls ist der Anbau in Monokulturen.

Deine Meinung zählt