Schon Kleinkinder nutzen täglich Tablet und Handy

Publiziert

WissbegierigSchon Kleinkinder nutzen täglich Tablet und Handy

Immer öfter sieht man kleine Kinder, die Touchscreens bedienen. Das könnte einen positiven Effekt auf ihre Entwicklung haben.

Martina Polek
von
Martina Polek
Der Umgang mit Touchscreens könnte die feinmotorische Entwicklung begünstigen.

Der Umgang mit Touchscreens könnte die feinmotorische Entwicklung begünstigen.

iStock/Ivolodina

Smartphone und Tablet sind auch in der Welt der Kleinsten längst angekommen. Das zeigt eine britische Studie, in der 715 Mütter und Väter Auskunft über den Gebrauch elektronischer Geräte ihrer Kleinen gaben.

Es stellte sich heraus, dass über 90 Prozent der Zwei- bis Dreijährigen im Schnitt 44 Minuten pro Tag vor den kleinen Bildschirmen verbringen.

Zudem ergab die Befragung der Eltern, dass jene Kinder, die schon früh an Touchscreens gelassen wurden, auch früher feinmotorische Fähigkeiten entwickelten. Sie haben beispielsweise früher Bauklötzchen gestapelt als jene mit Bildschirmverbot.

Die Sache mit dem Huhn und dem Ei

Laut den Forschern könnte das darauf hindeuten, dass die Nutzung von Touchscreens die Entwicklung der Kinder positiv beeinflusst. «Womöglich fangen feinmotorisch begabte Kinder aber auch einfach früher an, auf den Bildschirmen zu wischen», sagt die Psychologin Marion Tegethoff von der Universität Basel.

Die Expertin für Kindergesundheit vermutet, dass auch viele Kleinkinder in der Schweiz schon früh mit elektronischen Geräten in Kontakt kommen. «Oftmals wollen die Eltern damit ihre Kinder beschäftigen und sich so eine Verschnaufpause verschaffen», sagt Tegethoff. Lesen Sie in der Box, worauf Sie bei Kleinkindern und Smartphones achten sollten.

Kinder ans Handy gewöhnen

Tipps zum Umgang mit Smartphones bei Kindern gibt die Psychologin Marion Tegethoff. Ab welchem Alter die Nutzung solcher Geräte sinnvoll ist, ist unklar. Sicher ist aber:

- Kinder verpassen nichts, wenn sie bis zum dritten Lebensjahr keinen Kontakt mit elektronischen Geräten haben.

- Viel wichtiger ist es, dass Kinder in dieser Zeit ihre reale Umgebung kennenlernen.

- Wenn Kinder anfangen, elektronische Medien zu nutzen, dann sollte das zeitlich begrenzt und gemeinsam mit den Eltern erfolgen.

«Wissen»

in 20 Minuten wird unterstützt durch die GEBERT RÜF STIFTUNG.

Deine Meinung zählt