Giftiger Raubfisch bedroht Europas Badestrände

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RotfeuerfischGiftiger Raubfisch bedroht Europas Badestrände

Giftige Einwanderer: Innerhalb eines Jahres hat der Rotfeuerfisch die gesamte Südküste von Zypern besiedelt. Forscher sind alarmiert.

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Der Klimawandel macht sich nicht nur auf dem Land bemerkbar. Die exotischen und giftigen Rotfeuerfische fühlen sich wegen der steigenden Wassertemperaturen im Mittelmeer immer wohler. Die Art Pterois miles habe innerhalb eines Jahres fast die gesamte Südostküste von Zypern besiedelt, schreiben Forscher der Mittelmeerinsel und der britischen Universität Plymouth im Fachmagazin «Marine Biodiversity Records».

Zuvor hat es nur wenige Sichtungen im Mittelmeer gegeben, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Wissenschaftler stützen sich unter anderem auf Angaben von Tauchern und Fischern. Die bis zu etwa 35 Zentimeter grossen Rotfeuerfische ernähren sich von Fisch und Krustentieren. Sie sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber.

Gift auch für Menschen gefährlich

Die Mittelmeer-Ausbreitung des giftigen Fisches, der normalerweise im Roten Meer und im Indischen Ozean vorkommt, bedeutet eine höhere Gefahr für Taucher und Schwimmer. Denn das Gift der Stacheln kann tödlich sein.

Und auch die Artenvielfalt könnte durch die Ankunft des sich schnell vermehrenden Konkurrenten gefährdet sein, warnen die Forscher. In der Karibik und an der Ostküste der USA werden bereits gezielte Programme gegen eine weitere Ausbreitung dieser invasiven Art durchgeführt.

Invasion stoppen

Besonders mit Blick auf den erst kürzlich erweiterten Suez-Kanal, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet, sollten Massnahmen ergriffen werden. Eine weitere Invasion der Tiere müsse vermieden werden, sagte Meeresbiologe Jason Hall Spencer in einer Mitteilung der Universität Plymouth. (woz/fee/sda)

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