Astronomen gehen Mikrowellen auf den Leim

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Von wegen AliensAstronomen gehen Mikrowellen auf den Leim

Vermeintliche Signale aus dem All stellten Astronomen in Australien vor ein Rätsel. Nun ist die Quelle gefunden. Und sie ist reichlich profan.

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fee
Die mysteriösen Signale hatten Forscher schon auf ausserirdisches Leben hoffen lassen.
Denn die Quelle der vom Radioteleskop gemessenen Strahlen war lange unklar.
Einige Forscher vermuteten sie in bis zu 5,5 Milliarden Lichtjahren Entfernung.
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Die mysteriösen Signale hatten Forscher schon auf ausserirdisches Leben hoffen lassen.

Keystone/AP/Ng Han Guan

In den letzten Jahren haben Radioteleskope immer wieder spezielle, nur wenige Millisekunden kurze Radiosignale gemessen. Ihre Herkunft war ein Mysterium, schien aber aufgrund der Nähe irdisch zu sein. Solche Signale nennt man Perytonen.

Diese gleichen stark den sogenannten «Fast Radio Bursts» (FRB), denen ein extraterrestrischer Ursprung nachgesagt wird. Die FRB hinterlassen ähnliche Spuren im Radioteleskop. Da auch ihre Herkunft rätselhaft ist, wurden in letzter Zeit Zweifel laut, ob die FRB wirklich von ausserhalb unseres Sonnensystems stammen.

Küchenforschung

Bei den Signalen, die das Parkes Observatorium in Australien eingefangen hat, ist die Frage der Herkunft nun geklärt.

Den dortigen Astronomen war aufgefallen, dass die sogenannten Perytonen jeweils zur Mittagszeit gehäuft auftraten und dies vorwiegend an Wochentagen, wie sie auf der öffentlichen Wissenschaftsplattform «Arxiv.org» berichten.

Immer den Signalen nach

Sie spürten also den möglichen Ursachen für drei Perytonen-Signale auf einer Frequenz von 2,5 Gigaherz nach – die gleiche, die Mikrowellenöfen benützen, um Esswaren zu erhitzen. Tatsächlich liessen sich die drei Signale im Radioteleskop reproduzieren, indem die Türe des Ofens geöffnet wurde, bevor die Zeit zum Erhitzen abgelaufen war.

Die FRBs seien aber wohl trotzdem aussergalaktischer Herkunft, betonen die Forscher. Sie konnten nachweisen, dass FRBs unabhängig von Essenszeiten und dem Betrieb von Mikrowellenöfen auftreten. Astronomen vermuten, dass sie etwas mit implodierenden Neutronensternen oder Ausbrüchen auf Magnetaren zu tun haben.

Beide Öfen, die die Forscher genarrt hatten, stammten vom gleichen Hersteller und arbeiteten trotz ihres fortgeschrittenen Alters von 27 Jahren noch «zuverlässig», berichten die Forscher.

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