Das grösste «Auge» hat den Himmel im Visier

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AstronomieDas grösste «Auge» hat den Himmel im Visier

In Chile ist der Startschuss für das grösste Teleskop der Welt gefallen. An dem Projekt des europäischen Forschungsinstituts ESO beteiligen sich 16 Länder, darunter auch die Schweiz.

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Das grösste Auge der Menschheit in den Himmel: Blick auf das Paranal Observatorium in Antofagasta, Chile, wo das grösste Teleskop gebaut wird. An dem Projekt des europäischen Forschungsinstituts ESO beteiligen sich 16 Länder, darunter auch die Schweiz, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. (26 Mai 2017)
Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet hält bei der Grundstein-Legung eine Rede. Sie sollte bei der Zeremonie auf dem Wüstenplateau in 3000 Metern Höhe auch symbolisch den Grundstein für den Bau legen, doch starke Winde hinderten sie daran.
Tim de Zeeuw, Chef der Europäischen Südsternwarte, und die chilenische Präsidentin eröffnen den Bau. Das «European Extremely Large Telescope» (E-ELT) wird über einen Spiegel von 39 Metern Durchmesser verfügen und 2024 in Betrieb genommen.
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Das grösste Auge der Menschheit in den Himmel: Blick auf das Paranal Observatorium in Antofagasta, Chile, wo das grösste Teleskop gebaut wird. An dem Projekt des europäischen Forschungsinstituts ESO beteiligen sich 16 Länder, darunter auch die Schweiz, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. (26 Mai 2017)

Keystone/EPA/MARIO RUIZ

Der Startschuss zum Bau des grössten optischen Teleskops der Welt ist gefallen: In der Atacama-Wüste in Chile nahmen Vertreter der Europäischen Südsternwarte (ESO) und der chilenischen Regierung am Freitag an einer Zeremonie zum Baubeginn teil.

Nach der geplanten Inbetriebnahme im Jahr 2024 soll das Riesenteleskop das grösste Auge sein, das die Menschheit auf den Himmel richtet. ESO-Chef Tim de Zeeuw sprach bei der Feierstunde von einem «riesigen Sprung», der mit dem neuen Teleskop gelingen könne. Mit dem Riesenteleskop werde womöglich auch Leben im All entdeckt. De Zeeuw verglich die historische Bedeutung des Projekts mit dem Fernrohr, das Galileo Galilei vor gut 400 Jahren gen Himmel richtete.

An dem Projekt des europäischen Forschungsinstituts ESO beteiligen sich 16 Länder, darunter auch die Schweiz, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Das «European Extremely Large Telescope» (E-ELT) verfügt über einen Spiegel von 39 Metern Durchmesser. Die derzeit grössten Teleskope haben maximal Zehn-Meter-Spiegel. Für die erste Bauphase ist eine Milliarde Euro veranschlagt. Die ESO verfügt bereits über drei weitere Beobachtungsstandorte in der Atacama-Wüste.

Starke Winde

Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet wollte bei der Zeremonie auf dem Wüstenplateau in 3000 Metern Höhe eigentlich symbolisch den Grundstein für den Bau legen. Starke Winde hinderten sie jedoch daran. «Hier wird mehr als ein Teleskop errichtet: es ist eines der grössten Exponate der Möglichkeiten der Wissenschaft und der Technologie sowie des Potenzials der internationalen Zusammenarbeit», sagte Bachelet beim Festakt. (foa/sda)

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