Ili-PfeifhaseDas süsseste Tier der Welt ist auch das rarste
Seit 20 Jahren konnte er nicht mehr fotografiert werden, nun hat ein chinesischer Forscher wieder einen Ili-Pfeifhasen vor die Linse gekriegt.
1983 hat Li Weidong ein Tier entdeckt, das ihn sogleich in seinen Bann zog. Im Tian Shan, einem Hochgebirge im westchinesischen Xinjiang, traf er ein kleines Kerlchen, das er nach seiner Heimatstadt Ili-Pfeifhase nannte. Doch der Pfeifhase machte sich in der Folge rar. In den frühen 1990er-Jahren gelang Li ein letztes Foto – bis jetzt.
Der Hauptgrund für die lange Kameraabsenz dürfte die Seltenheit des Ili-Pfeifhasen sein. Li geht davon aus, dass es nur noch 1000 Exemplare gibt. Seit 2008 steht der Ili-Pfeifhase mit dem wissenschaftlichen Namen Ochotona iliensis auf der Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Trotzdem gebe es laut Li kein offizielles Schutzprogramm für das Tier.
Rückgang um 70 Prozent
Dass der Bestand von Ili-Pfeifhasen seit der Entdeckung um 70 Prozent geschrumpft ist, schreibt Li der Klimaerwärmung zu. Damals hätte er die Ili-Pfeifhasen in 3200 bis 3400 Metern Höhe angetroffen, erklärte er CNN. Inzwischen hätten sie sich auf 4100 Meter zurückgezogen. «Sie können sonst nirgends hin.»
Im Gegensatz zu anderen Pfeifhasen, die in Asien oder Nordamerika leben, gibt es zwischen den einzelgängerisch lebenden Ili-Pfeifhasen keine vokale Kommunikation. Sie können sich also nicht vor Raubtieren warnen. Auch Krankheiten könnten zum Schwund beitragen.
Nun hofft Li, dass der Ili-Pfeifhase endlich auch in die chinesische Liste der Wildtiere unter speziellem Schutz aufgenommen wird. Das Ministerium für das Forstwesen erklärte zwar, dass man daran sei, die Liste zu aktualisieren, gab aber keine weiteren Auskünfte.
Zudem wünscht sich Li, der bald 60 Jahre alt ist und demnächst nicht mehr in die Berge gehen kann, dass sich eine Organisation bereit erklärt, den Ili-Pfeifhasen zu untersuchen und zu schützen.