Der Bartgeier ist gekommen, um zu bleiben

Aktualisiert

Erfolgreiche ZuchtDer Bartgeier ist gekommen, um zu bleiben

Bald wird der 200. Bartgeier in den Alpen ausgewildert. Die Wiederansiedlung der Aasfresser ist ein Erfolg.

von
Maja Schaffner

Früher war der Bartgeier verhasst. Die Menschen glaubten, er hole Lämmer, Ziegen oder gar Kinder. Abschussprämien und die aufkommenden Schusswaffen führten dazu, dass er in der Schweiz Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet war.

Heute ist der Riesenvogel wieder im ganzen Alpenraum heimisch – dank eines internationalen Zuchtprogramms. In der Schweiz wurde das erste gezüchtete Tier 1991 freigelassen. Widerstand regte sich kaum mehr. Denn mittlerweile war klar, dass der Geier Knochen toter Tiere frisst.

Unterdessen leben wieder rund 200 Bartgeier in den Alpen – Tendenz steigend. Auch die Zahl der Paare mit Jungen nimmt zu. Doch: «Um Inzucht zu vermeiden, wildern wir weiterhin Tiere aus», sagt Daniel Hegglin von Pro Bartgeier Schweiz. Das Küken, das sich Ende Februar in der Zuchtstation Goldau aus dem Ei gekämpft hat, wird bald als 200. ausgewilderter Geier über den Alpen seine Kreise ziehen.

Begehrtes Essen zur Fastenzeit

Der Biber wurde in der Schweiz Anfang des 19. Jahrhunderts ausgerottet, weil man gnadenlos Jagd auf ihn gemacht hatte. Begehrt war er vor allem wegen seines

wertvollen Fells. Aber auch sein ölhaltiges Sekret war gefragt: Das so genannte Bibergeil, mit dem das Tier sein Revier markiert. Der Substanz sprach man heilende Kräfte zu. Zudem wurde sein Fleisch gegessen – besonders von Katholiken in der Fastenzeit. Denn weil sein schuppiger Schwanz an einen Fisch erinnert, zählte der Biber im Mittelalter als Fastenspeise. Doch auch wenn er sich im Wasser am wohlsten fühlt: Ein Fisch ist der Biber nicht, sondern ein Säugetier. Heute ist der Nager mit den kräftigen Zähnen wieder an vielen grösseren Flüssen in der Schweiz zuhause.

«Wissen»

in 20 Minuten wird unterstützt durch die GEBERT RÜF STIFTUNG und die Stiftung Mercator Schweiz.

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