Spionage-TechnologieIsrael entwickelt «Schmetterlings»-Drohne
Unbemannte Luftfahrzeuge werden immer kleiner. Nur noch so gross wie ein Schmetterling ist die neuste Drohne, die zurzeit in Israel entwickelt wird.

Die israelische «Schmetterlings»-Drohne (Bild: Israel Hayom)
Die Miniaturisierung macht auch vor der Welt der Drohnen nicht Halt. Bald könnte der Schmetterling, der sich scheinbar in das Flughafenterminal oder die Bahnhofshalle verirrt hat, in Wahrheit gar kein Insekt sein, sondern ein unbemanntes Luftfahrzeug.
Führend in der Entwicklung dieser «Unmanned Aerial Vehicles» (UAV) ist derzeit – neben den USA – Israel. Dort arbeitet die Firma Israel Aerospace Industries (IAI) an der Entwicklung einer Drohne, die nur 20 Gramm schwer und so gross wie ein Schmetterling ist. Noch ist diese «Schmetterlings»-Drohne nicht ausgereift. «Zwei Jahre Entwicklungsarbeit und ein angemessenes Budget» fehlten noch, bis der «Schmetterlings-Spion» Wirklichkeit werde, schreibt die britische Website www.unmanned.co.uk.
Überwachung von geschlossenen Räumen
Die Mini-Drohne, die wie ein Helikopter senkrecht abheben kann, fliegt nicht nur herum, sondern kann auch Farbbilder aufnehmen und in Echtzeit an die Heim-Basis übertragen. Mit einem Helm, der mit einem speziellen Visier ausgerüstet ist, kann man sich gewissermassen ins Cockpit der Drohne versetzen, wie der Chef der Mini-Robotik-Abteilung bei IAI, Dubi Binyamini, erklärt. So könne man die Drohne steuern und sehe in Echtzeit, was sie «sieht».
Drohnen dieser Grösse machen die Überwachung von Personen möglich, ohne dass diese bemerken, dass sie beobachtet werden. Binyamini denkt dabei vor allem an geschlossene Räume wie Bahnhofshallen oder Flughafenterminals; Einrichtungen, die nicht selten Ziele terroristischer Attacken sind. Denkbar ist ein Einsatz solcher Drohnen aber auch in Wäldern. Herkömmliche Drohnen sind zu gross, um in einen Wald hineinzufliegen; sie können ihn lediglich von oben überwachen, was ihre Effizienz stark beeinträchtigt.
Die israelische Armee setzt seit einigen Jahren immer mehr auf so genannte «taktische UAVs» oder «Sky Riders», die Echtzeit-Informationen hinter den feindlichen Linien beschaffen sollen. Diese Fluggeräte sind mit einer Spannweite von anderthalb Metern allerdings bedeutend grösser als die «Schmetterlings»-Drohne.