Ist künstliche Intelligenz das Ende der Menschheit?

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Stephen Hawking warntIst künstliche Intelligenz das Ende der Menschheit?

Nur dank Spitzentechnologie ist Astrophysiker Stephen Hawking noch am Leben. Genau diese bezeichnet er jetzt aber als Gefahr für unsere Zukunft. Er ist nicht der Einzige.

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Roboter mit all zu menschlichen Zügen könnte die grösste Bedrohung unserer Existenz werden.
Die Aussage von Astrophysiker Stephen Hawking lässt aufhorchen. Er warnt davor, dass sich die Technik schneller als die menschliche Biologie entwickelt.
Unternehmer Elon Musk bläst ins gleiche Horn: Seiner Meinung nach besteht das Risiko, dass binnen fünf Jahren etwas ernsthaft Gefährliches passiert. Deshalb hat er auch in das Unternehmen DeepMind investiert, das Maschinen menschlicher machen will.
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Roboter mit all zu menschlichen Zügen könnte die grösste Bedrohung unserer Existenz werden.

Keystone/Friso Gentsch

Stephen Hawking (72) gilt als einer der weltweit einflussreichsten Wissenschaftler. Seinen Worten schenkt man Glauben. Zumindest hört man ihm zu. Deshalb erschreckt seine neuste Botschaft umso mehr.

Eigentlich hätte er in London gemeinsam mit dem Softwarehersteller Intel nur eine neue Kommunikationsplattform (siehe Box) vorstellen sollen. Doch dann holte er zum Rundumschlag aus und warnte eindringlich vor den Folgen des technischen Fortschritts.

Technik ist schneller als Biologie

«Bereits die einfache Form von künstlicher Intelligenz, wie wir sie heute nutzen, erweist sich als äusserst nützlich. Entwickelt sie sich aber weiter, könnte sie eines Tages das Ende der Menschheit bedeuten», sagte er in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender BBC. Der Physiker fürchtet, dass etwas entstehen könnte, das dem Denkvermögen des Menschen gleichkommt oder es sogar übertrifft und ihm so gefährlich werden könnte.

Der berühmte Astrophysiker zeigt sich besorgt, dass sich die Technik schneller als die menschliche Biologie entwickelt. (Video: Youtube/BBC News)

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Hawking kritisch zu dem Thema äussert: Bereits im Mai wies er in der britischen Zeitung «The Independent» darauf hin, dass man bei allen Vorteilen und Errungenschaften des technischen Fortschritts auch darüber nachdenken müsse, wie man die Risiken vermeiden könne.

Prominenter Unterstützer

Mit seiner Angst steht Hawking nicht allein da. Auch Hightech-Tausendsassa Elon Musk ( Tesla-Chef, Gründer der privaten Raumfahrtagentur SpaceX und Paypal-Mitbegründer) hat sich schon mehrfach kritisch zu künstlicher Intelligenz geäussert – beispielsweise bei einer Veranstaltung des Magazins «Vanity Fair»:

Elon Musk warnt vor Killer-Robotern. (Youtube/Vanity Fair)

Dabei bekräftigte er einen Beitrag, der auf der Zukunftsforschungs-Website Edge.org erschienen war. Darin beschrieb Musk das Risiko, dass binnen fünf Jahren, maximal in zehn Jahren, etwas ernsthaft Gefährliches passieren werde. «Künstliche Intelligenz könnte zu einer der schlimmsten Bedrohungen für die Menschheit werden.», warnte er.

Musk scheint zu wissen, wovon er spricht. Schliesslich hat er im März dieses Jahres gemeinsam mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Schauspieler Ashton Kutcher in ein Start-up namens Vicarious FPC investiert, das versucht, den Teil des Gehirns nachzubilden, der fürs Sehen, die Motorik, Sprache und beispielsweise das Rechnen verantwortlich ist. Laut «The Guardian» sagte Musk damals, er wolle im Auge behalten, was die Forscher treiben würden.

Stephen Hawking und Intel

Seit 25 Jahren arbeitet Hawking mit Intel zusammen. Aufgrund seiner ALS-Erkrankung ist er im Alltag auf Technik angewiesen. Dank der nun vorgestellten Computersoftware kann Hawking nun schneller und einfacher kommunizieren. Das System basiert auf einem Infrarotsensor in der Brille Hawkins. Mit Bewegungen seiner Gesichtsmuskulatur kann er Computerbefehle geben. Intel will das System im Januar als Open Source kostenlos verfügbar machen. Es soll möglichst viele Menschen mit Behinderungen helfen. (fee/sda)

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