Universitätsspital ZürichNeuer Erreger in Schweizer Zecken entdeckt
Neue Gefahr durch die kleinen Blutsauger in Schweizer Wäldern: Forscher wiesen in Zecken Bakterien nach, die Gelbfieber auslösen können.
Als wären Borreliose und FSME (Hirnhautentzündung) nicht schon schlimm genug, haben Forscher des Zürcher Universitätsspitals einen neuen Krankheitserreger in heimischen Zecken nachgewiesen, wie der «Tages-Anzeiger» am Freitag berichtet. Es handelt sich um sogenannte Spiroplasmen – zellwandlose Bakterien, die Hepatitis (Gelbfieber, eine schwere Erkrankung der Leber) auslösen können.
Auf das Problem aufmerksam wurden die Forscher durch eine erkrankte 70-jährige Frau: Diese litt an einer durch Spiroplasmen verursachte Hepatitis. Es ist der erste bekannte Fall dieser Art weltweit, wie die Forscher im «American Journal of Transplantation» schrieben. Auf der Suche nach der möglichen Quelle der Infektion suchte man auch in Zecken in der Umgebung von Zürich. Und tatsächlich: Genau die Spiroplasmen-Art im Blut der Patientin fanden die Forscher auch in Zürcher Zecken.
Geschwächtes Immunsystem
Obwohl nicht garantiert sei, dass sich die Frau mit einem Zeckenbiss angesteckt habe, sei davon auszugehen, dass es in der Schweiz eine neue Zeckenerkrankung gebe. Diese sei bisher allerdings nur bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem aufgetreten. Und bei rechtzeitiger Therapie liesse sich die Erkrankung behandeln: Die Zürcher Patientin hat, so der «Tages-Anzeiger», ihre schwere Krankheit gut überstanden.